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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

DAEMPFUNG

Gezielte Reibungsverluste, die dazu eingesetzt werden, einen schwingenden
Gegenstand schneller in seine Ruhelage kommen zu lassen.

Beispiel: Der Kompaßnadel setzt Öl als umgebendes Medium mehr Widerstand
entgegen als Luft. Daher zittert und pendelt die Nadel weniger und kommt rascher
zur Ruhe. Dito ein Pendel, das in Wasser eingetaucht wird.

        Fahrradfederung
Bei > Fahrradfederungen wird Dämpfung gezielt eingesetzt, um das
Auf-und-Ab-Schwingen der > Laufräder (Nachschwingen) bei Fahrbahnstößen
weitestgehend zu vermeiden und sie möglichst schnell wieder in Ausgangslage
zurück zu bringen.

Als nahezu ideal haben sich ölgedämpfte Federungssysteme erwiesen. Zum Einfedern
strömt hierbei das Öl durch größere Kanäle, zum Zurückfedern ventilgesteuert
durch enge Kanäle. Damit erfolgt das Einfedern schnell und ohne nennenswerten
Widerstand, das Ausfedern hingegen langsamer mit hohem Widerstand: Das
Nachschwingen wird zuverlässig vermieden, also gedämpft.

Elastomer-Federungen besitzen hingegen geringere Dämpfungseigenschaften und
neigen stärker zum Nachschwingen. Näheres s. > Fahrradfederungen.

        Reifen
Dämpfungseffekte bei Reifen beruhen auf Energieverlusten, die durch die
Walkarbeit von Gummi und Reifengewebe entstehen. Sie sind umso höher, je dicker
die Materialien ausgeführt und je niedriger der Luftdruck im Reifen ist.

Reifendämpfung erhöht den > Fahrkomfort, aber auch die > Rollreibung. Es muß
also stets ein Kompromiß zwischen Dämpfung und Leichtlauf gefunden werden,
Einzelheiten s. > Reifen.

        Helm
Dämpfung kann auch mittels Materialverformung erfolgen (= innere
Reibungsverluste) wie z.B. in modernen > Helmen:

Hier absorbiert im Sturzfall ein in sich dämpfendes Material (z.B. Styropor) die
Stoßenergie so weit, daß es nicht mehr zum Nachschlagen auf der Straße wie beim
Hartschalenhelm kommt.

        Carbon
Grundsätzlich verfügen aus Gewebematten hergestellte > Faserverbundstoffe über
höhere Dämpfungswerte als Metallteile. So besitzen laminierte > Carbon-Rahmen
fahrdynamische Vorteile gegenüber gleich nachgiebigen (elastischen) >
Stahlrohrrahmen. Im Wickelverhafen hergestellte Rahmen hingegen sind weniger
komfortabel, Einzelheiten s. > Carbon: Herstellungsverfahren.



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000