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Rahmenform mit tiefem Durchstieg zum Radfahren mit Röcken. Extremform ist der sog. "Schwanenhals"-Rahmen (> Hollandrad). Trotz Mehrgewicht gegenüber vergleichbarem > Herrenrahmen (Diamantrahmen) ist diese Konstruktionsweise statisch Äußerst ungünstig, da das tief abgesenkte > Oberrohr kaum noch Widerstand gegen Verdrehungen bietet. Charakteristische Gefahr von Damenrahmen ist daher das > Rahmenflattern bei zunehmender Geschwindigkeit, v.a. bei Gepäckzuladung. Ausnahme: Dahmenrahmen mit tief heruntergezogenem, sehr voluminös dimensioniertem Zentralrohr, das den tiefen Durchstieg zuläßt und trotzdem ob seiner > Biege- und > Torsionssteifigkeit die > Seitensteifigkeit des Diamantrahmens (Herrenrahmen) erreicht. Ansonsten sind die moderneren Formen der Damenrahmen (> Meral-, Berceau- und > Mixte-Rahmen) statisch günstiger, da bei ihnen der Durchstieg höher gelegt ist. Die durchgelegte Mixteform kann bei entsprechender Dimensionierung der Rohre (mind. 16 mm Durchmesser) sogar die Steifigkeit von > Herrenrahmen übertreffen - und dabei trotzdem mit höherem Fahrkomfort aufwarten. Rennradlerinnen hingegen fahren aus Gründen des > Handlings und Gewichts den gleichen Typ > Rennrad wie die Herren. "Damen-Geometrie" Bisweilen werden speziell für Damen Rahmen mit längerem > Vorderbau oder flacherem > Sitzwinkel gefertigt, da Frauen angeblich längere Oberschenkel als Männer besitzen. Da die Proportionierung der Gliedmaßen bei Männern wie Frauen eine große Bandbreite aufweist, können Generalisierungen in die Irre führen. Ein Ausmessen beim Händler oder Rahmenbauer ist daher sinnvoller als "ideologische" Voreingenommenheiten. Weitere Informationen s. v.a. > Diamantrahmen, sowie > Rahmen; > Rahmenbau.
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Copyright und
redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000