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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

GEFUEGE

Bezeichnung für die innere Struktur eines Metalls, auch "Körnung" genannt.

Erstarrt ein Metall aus der Schmelze, so bilden sich an vielen Stellen
Kristalle, die so lange ungestört wachsen, bis sie mit ihren Nachbarkristallen
zusammenstoßen. Ergebnis ist eine mikroskopische, mosaikartige "Körnung" des
Metallgefüges.

Während grobe Gefüge recht spröde sind, ergeben feinkörnige Gefüge einen
dehnbareren (duktileren, s. > Duktilität) Werkstoff. Dies wird erreicht durch
schnelles Abkühlen und gezieltes Eingeben von "Kristallisationskeimen" (z.B.

Titan und Zirkon bei der hochfesten Aluminiumsorte "Titanal", vgl. > Aluminium:

Legierungen).

s.a. > Gefügeveränderungen.

Gefüge-verände-rungen
Durch thermische oder mechanische Einwirkung veränderte innere Metallstruktur.

Sie wird absichtsvoll herbeigeführt, um die mechanischen Eigenschaften von
Metallen bzw. metallischen > Legierungen zu verändern.

        thermisch
Bei langzeitiger, hoher Erwärmung vergrößern sich die einzelnen Bestandteile des
> Gefüges durch Zusammenwachsen der einzelnen > Kristallite infolge von
Diffusionsprozessen (> Diffusion). Umgekehrt kann mit einer gezielten Erwärmung
und anschließender Abschreckung das Gefüge auch "gebrochen" und so verkleinert
werden, wodurch es feinkörniger wird, das Metall gewinnt an > Bruchdehnung.

        mechanisch
Durch Walzen oder Ziehen richten sich die einzelnen Gefügebestandteile in Zug-
oder Walzrichtung aus und bilden dann ein sog. "Zeilengefüge" (im Gegensatz zum
regellosen "Gußgefüge"). In Walzrichtung wird dabei das Metall fester, quer zur
Walzrichtung (man spricht auch von "Faser" oder "Zeile") verliert es an >
Festigkeit und > Bruchdehnung.

Vgl. auch > Kaltverfestigung.



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000