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Bezeichnung für die innere Struktur eines Metalls, auch "Körnung" genannt. Erstarrt ein Metall aus der Schmelze, so bilden sich an vielen Stellen Kristalle, die so lange ungestört wachsen, bis sie mit ihren Nachbarkristallen zusammenstoßen. Ergebnis ist eine mikroskopische, mosaikartige "Körnung" des Metallgefüges. Während grobe Gefüge recht spröde sind, ergeben feinkörnige Gefüge einen dehnbareren (duktileren, s. > Duktilität) Werkstoff. Dies wird erreicht durch schnelles Abkühlen und gezieltes Eingeben von "Kristallisationskeimen" (z.B. Titan und Zirkon bei der hochfesten Aluminiumsorte "Titanal", vgl. > Aluminium: Legierungen). s.a. > Gefügeveränderungen. Gefüge-verände-rungen Durch thermische oder mechanische Einwirkung veränderte innere Metallstruktur. Sie wird absichtsvoll herbeigeführt, um die mechanischen Eigenschaften von Metallen bzw. metallischen > Legierungen zu verändern. thermisch Bei langzeitiger, hoher Erwärmung vergrößern sich die einzelnen Bestandteile des > Gefüges durch Zusammenwachsen der einzelnen > Kristallite infolge von Diffusionsprozessen (> Diffusion). Umgekehrt kann mit einer gezielten Erwärmung und anschließender Abschreckung das Gefüge auch "gebrochen" und so verkleinert werden, wodurch es feinkörniger wird, das Metall gewinnt an > Bruchdehnung. mechanisch Durch Walzen oder Ziehen richten sich die einzelnen Gefügebestandteile in Zug- oder Walzrichtung aus und bilden dann ein sog. "Zeilengefüge" (im Gegensatz zum regellosen "Gußgefüge"). In Walzrichtung wird dabei das Metall fester, quer zur Walzrichtung (man spricht auch von "Faser" oder "Zeile") verliert es an > Festigkeit und > Bruchdehnung. Vgl. auch > Kaltverfestigung.
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Copyright und
redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000