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Widerstand eines Körpers gegen das Eindringen eines anderen. Zwischen der Härte eines Bauteils und seiner > Zugfestigkeit besteht übrigens ein Zusammenhang, der aber a) metallspezifisch ist, b) nur über einen bestimmten Härtebereich proportional verläuft. Die Härte ist ausschlaggebend für die Eignung von Werkstoffen und Bauteilen als Material für > Lagerungen. Da die Härteprüfung i.G.z. Ermittlung der > Zugfestigkeit zerstörungsfrei erfolgt, kann sie als nachträgliche Prüfung an fertigen Bauteilen vorgenommen werden. Sie gestattet Aussagen über die Belastbarkeit (s. > Belastung) der Bauteile. Die Härte ist auch ein wichtiges Qualitätsmerkmal der Bügel von Bügelschlössern als Widerstand gegen Durchtrennen mittels Bolzenschneider (s. > Diebstahlschutz). Meßverfahren Zum Feststellen der Härte werden harte Probekörper stoßfrei in den zu untersuchenden Körper gepreßt. Folgende Verfahren haben sich in der Werkstoffprüfung durchgesetzt: Brinell- Verfahren Als Probekörper fungiert eine Stahlkugel: Brinell-Härte (Bez. "HB", angegeben in kp/mm²) ist das Verhältnis der zum Eindrücken des Probekörpers erforderlichen Kraft zur Fläche der von ihm erzeugten Eindellung (Kugelkalotte). Einzelheiten des Meßverfahrens sind in der DIN 50 351 ausgeführt. Bezüglich des Zusammenhangs mit der > Zugfestigkeit besteht bei Stahl die grobe Faustformel: HB-Wert mal 0,35. Vickers-Verfahren Als Probekörper fungiert eine quadratische Diamantpyramide mit 136° Spitzenwinkel: Die Vickers-Härte (Bez. "HV", angegeben in kp/mm²) ergibt sich ebenfalls aus dem Verhältnis der Prüflast zur Eindrucksfläche. Bis zu einer Härte von 300 ist HV mit HB annähernd identisch, entsprechnd besteht der gleiche Zusammenhang mit der Zugfestigkeit (Faustformel: Faktor 0,35). Bei höherer Härte gilt die Faustformel nicht mehr. Einzelheiten des Meßverfahrens sind in der DIN 50 133 ausgeführt. Rockwell-Verfahren Als Probekörper fungiert ein Diamantkegel mit 120° Spitzenwinkel und leicht abgerundeter Spitze: Als Rockwell-Härte (Bez. "HRC") wird die Eindringtiefe gemessen, die übrigens in zwei Stufen (Vorlast + Prüflast) erzeugt wird. Umrechnung auf Zugfestigkeit ist nur möglich, wenn Vergleichswerte vorliegen. Einzelheiten des Meßverfahrens sind in der DIN 50 103 ausgeführt. Vergleiche Die Umrechnung dieser drei Härtemeßverfahren untereinander sowie die Ableitung der Zugfestigkeit sind in den Härtevergleichstafeln der DIN 50 150 niedergelegt. Faustwert (bis 300 HB): HB = HV = 10 HRC weitere Härte- Prüfverfahren: Für Gummi und weiche Kunststoffe: Shorehärte nach dem Eindringhärteprüfverfahten nach Shore, s. > Gummihärte. Härteskala nach Mohs für mineralische Stoffe. Sie reicht von Gips mit Härte 1 bis Diamant mit Härte 10. Härten Vorgang, durch den die > Härte und damit meist auch die > Zugfestigkeit von Werkstoffen erhöht werden kann. Stahl Bei > Stahl wird dies durch Erwärmung über die sog. Gitterumwandlungstemperatur hinaus (je nach Kohlenstoffanteil 723-911° C) erreicht, wenn das Werkstück nachfolgend abgeschreckt wird. Dabei kann sich die Gitterstruktur von Stahl nicht kontinuierlich vom "dichter gepackten" kubisch-flächenzentrierten Gitter in ein kubisch-raumzentriertes Gitter zurückbilden und es entsteht eine verzerrte Gitterstruktur mit hohen inneren Spannungen, die Härte und Zugfestigkeit von Stahl erhöhen. Um diese Spannungen nicht zu hoch werden zu lassen (Gefahr von > Härterissen) erfolgt die Abschreckung je nach Kohlenstoffanteil und dem Anteil anderer Legierungspartner in Wasser, Öl oder im Luftstrom. Entsprechende Stahllegierungen werden als "Wasser-", "Öl-" oder "Lufthärter" bezeichnet (vgl. auch > Anlassen und > Vergüten und insbes. > Stahl: Härten & Vergüten). Aluminium Auch Aluminium kann "ausgehärtet" werden, ein Verfahren, bei dem sowohl die > Zugfestigkeit als auch die Härte gesteigert werden kann, was allerdings nur bei bestimmten Alu-Legierungen (s. > Aluminium: Legierungen) möglich ist. Hierbei werden die jeweiligen Aluminiumlegie-rungen zunächst auf Lösungstemperatur (490-540° C) erwärmt und nachfolgend abgeschreckt. Durch die anschließende > Warm- oder > Kaltauslagerung des Materials erfolgt dann über Diffusionsvorgänge die eigentliche Härtung des Metalls. Durch unterschiedliche Aushärtetemperatur läßt sich die Härte steuern. Weitere Einzelheiten s. > Aluminium: Lösungsglühen & Aushärtung). Auch bei anderen Werkstoffen läßt sich durch bestimmte thermische Behandlungen Härte und Zugfestigkeit steigern. Selbst bei der > Faserverbundbauweise läßt sich durch > Tempern (Härtungseffekt des Harzes) die Festigkeit und v.a. Formbeständigkeit steigern. Zu Fehlern beim Härten s. > Härterisse.
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Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000