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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

MAGNESIUM

Leichtestes Gebrauchsmetall (chem. Symbol: Mg), im Reinzustand silberweiß und >
duktil, oxydiert sehr schnell an Luft und ist in Spänen brennbar. Die
Herstellung erfolgt durch Schmelzflußelek-trolyse (> Elektrolyse) aus
Magnesiumchlorid.

                  Dichte: 1,74 kg/dm³;
                    Schmelzpunkt: 650° C;
                   Zugfestigkeit 100-350 N/mm², je nach Kaltverfestigungsgrad
oder > Legierung;
                  Bruchdehnung: 3-12% bei > Knetlegierungen.

                 Elastizitätsmodul: 47.500 N/mm².

        Legierungen
Magnesium ist sehr korrosionsanfällig und in feinen Spänen brennbar (z.B.

Magnesiumblitzlicht). Es wird auf dem Fahrradsektor am häufigsten als
Legierungsbestandteil in > Aluminium (aushärtbare > Legierungen) angetroffen, s.

> Aluminium: Knetlegierungen.

Magnesium bildet beim Erstarren große Kristalle, weshalb Gußteile aus Magnesium
relativ spröde werden. Durch Sonderverfahren (schnelle Abkühlung,
Legierungszusätze) können diese unangenehmen Eigenschaften aber erheblich
verbessert werden.

Mit > Knetlegierungen erreicht man noch feinkörnigere > Gefüge mit >
Zugfestigkeiten bis 350 N/mm². Damit läßt sich Magnesium durchaus als
Konstruktionswerkstoff mit Äußerst geringem Gewicht benutzen, wovon der
Fahrradbau bislang aber wenig Gebrauch macht.

Mit dem > Kirk-Rahmen wird allerdings ein in einem Spezialverfahren komplett in
einem Stück aus Magnesium gegossener Fahrradrahmen angeboten, konnte sich aber
trotz seines erstaunlich niedrigen Gewichts von 2,4 kg (mit Gabel) nicht
durchsetzen.

        Verbundwerkstoff
Ein > Verbundwerkstoff aus Magnesium mit > Keramikfasern hätte allerdings
größere Chancen, sich in Zukunft als Werkstoff für Fahrräder zu etablieren
(erste Versuche sehr positiv, Ergebnisse aber noch lange nicht serienreif):

Aus den Fasern wird zunächst ein Faserformkörper gepreßt, der schon die Form des
späteren Werkstückes besitzt und dann mit aufgeschmolzenem Magnesium durchtränkt
wird, analog dem Harz bei herkömmlichen > Faserverbungbauweisen. Vorteil
gegenüber anderen Verbundwerkstoffen ist die noch höhere Belastbarkeit als bei >
Carbon; s. hierzu auch > MMC.



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000