Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik |
Konstruktion, die den Körper einer > Nabe möglichst reibungs- und spielfrei um die feststehende > Nabenachse rotieren läßt. I.d.R. kommt die Nabenlagerung mit zwei > Lagern aus (auf jeder Seite eins), bei einigen Kassettennaben oder Sonderbauten werden bisweilen auch drei oder sogar vier Lagerelemente eingesetzt. Am gebräuchlichsten ist das > Konuskugellager, vermehrt findet aber in letzter Zeit auch > Wälzlager Eingang in die Nabenlagerung, Einzelheiten zu beiden Lagertypen s. > Lager. besondere Lagerungen Neben den vorgenannten Normallagerungen, wie sie sich an den meisten Fahrrädern finden, gibt es einige interessante Sonderausführungen von Nabenlagerungen: CAMPAGNOLO Eine sinnvolle Variante des klassischen Konuskugellagers findet sich bei den > Kassettennaben des ital. Edelherstellers > Campagnolo: Besonderheit: Nur der linke Äußere Konus ist schraub- und damit einstellbar, der rechte Konus ist fest auf den Achskörper eingearbeitet. Vorteil ist eine biegesteifere Konstruktion mit verdickter Achse: Die bis hinter den Nabenflansch gezogene Lagerstelle ist 54 mm vom > Ausfallende entfernt und unterliegt gegenüber anderen Naben einer vermehrten Biegebelastung. Durch eine Achseverdickung in diesem Bereich von üblichen 10 mm auf 13 und 14 mm wird hier, samt der noch dickeren Konuslaufbahn die > Biegesteifigkeit der Achse deutlich erhöht (unter dem > Kassettenkörper wird die Achse wieder auf 10 mm reduziert). MAVIC Der frz. Hersteller demonstriert eine - sonst im Fahrradbereich unübliche - klassische Maschinenbaulagerung mit > Fest- und > Loslager, Einzelheiten s.d. PHIL WOOD Einfach, aber genial lagert der Amerikaner Phil Wood seine Naben: Die > Innenringe seiner > Industriekugellager werden von den > Gegenmuttern fest auf das auf beiden Seiten verdickte Achsmittelteil gedrückt, was zunächst schon mal die Biegesteifigkeit der Achse deutlich erhöht. Die > Außenringe liegen nicht direkt im Nabengehäuse an, sondern auf jeweils einer dazwischen befindlichen sog. > Wellscheibe (Funktion s.d.). Mit der federnden Wirkung der Wellscheibe wird eine leichte Axialkraft auf die Industriekugellager ausgeübt, die ein axiales Spiel ausschließt und sogar Wackeln nach einer gewissen Einlaufzeit vermeidet.
Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik |
Copyright und
redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000