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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

PEDALACHSE

Feststehendes Teil der > Pedallagerung , das in den > Kurbelarm geschraubt wird.

Im Gegensatz zu den anderen Fahrradachsen ist die Pedalachse i.a.R. einseitig
befestigt. Ausnahmen: höchst seltene Sonderfahrräder, z.B.

"Side-by-Side"-Tandem, s. > Fahrradtypen).

Mit ihrem zum Ende hin dünner werdenden Durchmesser ist die Pedalachse technisch
gesehen in etwa als > Träger gleicher Biegespannung ausgeführt, was einen
optimalen > Kraftfluß erbringt (Vermeidung von > Spannungsspitzen) und Gewicht
spart. Außerdem werden hierdurch zusätzliche Elastizitäten gewonnen, wodurch
z.B. ein > Pedalaufsetzer elastischer und damit weniger bruchgefährdend
ausgefedert wird, als dies bei gleichmäßigem Durchmesser der Achse der Fall
wäre. Weitere Informationen s. > Pedalachsen; > Pedal.

                Belastung
Abhängig vom Radlertyp wird die Pedalachse extrem unterschiedlich stark
belastet, wie folgendes Zahlenbeispiel von Pedalkräften verdeutlicht:

Normalradler sitzend:   100 -  400 N
                      stehend: 750*- 1000 N
Rennfahrer    sitzend:   350 -  600 N
                      stehend:  900 - 2500 N
Sprinter          stehend: über  3000 N
Anmerkung: Eine Krafteinwirkung von 750 N (> Newton) ergibt sich, wenn ein
Radler mit 75 kg Körpergewicht auf einem Pedal steht (ohne weitere Trittkraft
einzubringen); vgl. > physikalische Einheiten.

                Materialien
Der Bruch eines so hochbelasteten Teils wie der Pedalachse birgt akute
Sturzgefahr. Daher werden selbst einfache Pedalachsen aus geschmiedetem und
hochvergütetem > Stahl, für sportliche Nutzung sogar aus höherwertigen
Stahllegierungen hergestellt. Pedalachsen aus > Titan sparen zwar Gewicht ein,
erreichen aber nicht die Dauerfestigkeit ihrer stählernen Kollegen. Daher
sollten sie turnusmäßig alle zwei Jahre sowie umgehend nach Sturz ausgetauscht
werden.

                Abmessungen
Pedalachsen werden von Hersteller zu Hersteller sehr unterschiedlich ausgeführt,
so daß generelle Aussagen schwierig sind. Einheitlich sind nur die Gewinde:

Gebräuchlich in Europa ist 9/16 Zoll x 20 > Gewindegänge/Zoll, in Frankreich
jedoch M14 x 1,25. Darüberhinaus ist an Gebrauchsrädern in den USA die kleinere
Abmessung 1/2 Zoll mit 20 Gängen/Zoll üblich.

                Selbstlöseschutz
Zum Schutz gegen > Selbstlösen sind Pedalachsen (und entsprechend die
Tretkurbeln) weltweit rechts mit Rechts- und links mit Links-Gewinde versehen
und zur leichteren Unterscheidung mit R bzw. L markiert.



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000