Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik |
> Werkstoffe, aus denen > Rahmen bzw. > Rahmenrohre sowie > Muffen gefertig werden. War > Stahl ein gutes Jahrhundert lang der fast ausschließlich eingesetzte Rahmenwerkstoff, so haben seit Ende der 70er Jahre Rahmen aus Aluminium einen nennenswerten Marktanteil erobert, seit Mitte der 80er Jahre sorgen Carbon-Rahmen mit z.T. völlig neuen, auf die traditionelle Rohrbauweise verzichtenden > Rahmenformen für Furore, mittlerweile spielen auch Titanrahmen eine gewisse Rolle. Jeder Werkstoff hat seine spezifischen Vor- und Nachteile, die nachfolgend im Einzelnen aufgeführt sind: Stahl Trotz aller Neuerungen ist Stahl nach wie vor der meistverbreitete Rahmenwerkstoff. Der > Legierung von > Eisen und > Kohlenstoff können je nach gewünschten Eigenschaften noch weitere Legierungspartner beigemischt werden (Einzelheiten, insbesondere auch zu den verschiedenen, im Fahrradbau eingesetzten Stahlsorten s. > Stahl). Stahlrahmen sind dauerbelastbar, elastisch, preiswert, in dünnwandiger Ausführung leicht, neigen unter 0,5 mm Wandstärke aber zum Einbeulen. Aluminium Zunächst wurde Ende der 70er Jahre Aluminium in hochfesten > Legierungen bei geklebten Rahmen eingesetzt (Alan; Vitus, vgl. > Klebetechniken), später folgten geschweißte Rahmen aus weniger festen aber schweißbaren Legierungen (z.B. Kettler). Um die Eigenschaften des Leichtmetalls besser auszunutzen (geringes Gewicht, niedriges > Elastizitätsmodul) wird Aluminium heute in dickeren, dünnwandigeren Rohren verarbeitet, Einzelheiten s. > Aluminium; > Aluminium-Rahmen; > Aluminium-Rohr; > Titanal. Aluminiumrahmen sind leicht, in Oversize-Ausführungen sehr steif, aber weniger dauerbelastbar; unter 0,8 mm Wandstärke besteht Neugung zum Einbeulen. Carbon Anfangs in geklebter Version bei Rundrohr-Carbonrahmen eingesetzt (TVT; Vitus 1982) folgten 1988 (Kestrel) die ersten > Monocoques aus Carbon . Einzelheiten s. > Carbon; > Carbon-Rahmen; > Carbon-Rohre. Carbonrahmen sind dauerbruchfest, sehr leicht, noch teuer. Titan Bereits 1976 erster serienmäßiger Titanrahmen aus sauerstoffverfestigtem Reintitan (Speedwell). Ab Ende der 80er Jahre auch in der hochfesten Titanlegierungen TiAl4V2,5 eingesetzt. Einzelheiten s. > Titan. Titanrahmen sind leicht, in Oversize-Ausführungen ausreichend steif, weniger dauerbelastbar, teuer. Magnesium Obwohl > Knetlegierungen aus > Magnesium Festigkeiten bis 320 N/mm2 erreichen (vergleichbar der Festigkeit hochwertiger Alu-Felgen), wurde dieser Werkstoff bislang nur in gegossener Form (> Kirk-Rahmen) im Rahmenbau eingesetzt. Im Zuge der Weiterentwicklung von > MMC-Werkstoffen könnte Magnesium jedoch verstärkten Eingang in den Rahmenbau finden, wird dann aber teuer. MMC In Leichtmetalle eingeschmolzene temperaturbeständige Fasern oder Flitterpartikel (dünne, flächige Oxidplättchen) erhöhen > Zugfestigkeit und > Elastizitätsmodul des Grundmetalles, reduzieren aber dessen > Bruchdehnung. Einzelheiten s. > MMC
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redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000