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1. Energieverlust in > Lagerungen, s. > Lagerreibung; 2. Teil des > Fahrwiderstandes, der aus der Verlustreibung zwischen > Reifen und Fahrbahn resultiert und sich aus * Walkwiderstand und * Abrollwiderstand, zusammensetzt, die ca. im Verhältnis 1 : 5 zueinander stehen. Walkwiderstand Beim Abrollen von Luftreifen auf der Fahrbahn plattet sich der Reifen ab. Seitlich bildet sich ein Wulst, der sich im Kontakt mit der Fahrbahn ständig auf- und abbaut. Das stellt eine ständige Walkarbeit dar, die mit > Reibungsverlusten verbunden ist. Bei höherem Luftdruck drückt sich der Reifen weniger stark ein, Wulst und Walkarbeit reduzieren sich. Abrollwiderstand Auch vor dem Reifen bildet sich ein Wulst (s. Skizze), der den Aufstandspunkt des Reifens leicht nach vorne verlagert. Das Rad muß also ständig über seinen Wulst abrollen, der eine kleine Kippkante darstellt. Für ein Fahrrad berechnet sich die dazu nötige Kraft nach der Formel: Fa = Fg . sa / 4 . r Mit: Fa = Abrollkraft in N (> Newton); Fg =Gewicht(skraft) von Vorder- und Hinterrad zusammen in N; sa = Vorverschiebung des Abrollpunktes in mm; r = Laufradradius in mm. Anmerkung: Der Faktor sa /4 . r wird als "Rollwiderstandsbeiwert" bezeichnet und hat für normale Fahrradbereifung bei 28-Zoll-Laufrädern und 4 bar Luftdruck einen Wert von etwa 0,01, der sich bei guten > Rennreifen (Continental "Olympic) und 8-9 bar Luftdruck auf etwa 0.002 reduziert. Rechenbeispiel: Die Gewichtskraft sei 80 kg entsprechend 800 N, die Vorverschiebung des Abrollpunktes für 7-8 bar Luftdruck bei 27" großen und guten Schlauchreifen 5 mm: Fa = 800 N . 5 mm / 4 . 335 mm = 2,99 N Übrigens sinkt auch der Abrollwiderstand mit zunehmendem Luftdruck, da er den Reifenwulst und damit den Abstand "sa" verkleinert. Weiter könnte der Abstand " sa" durch > Gürtelreifen verkleinert werden. Vgl. zu diesem Thema auch > Rolleigenschaften.
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Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
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Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000