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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

SEITENSTEIFIGKEIT

Widerstand, den > Rahmen und > Laufräder von außen einwirkenden > Seitenkräften
entgegensetzen.

Die Seitensteifigkeit des Rahmens hängt überwiegend von fünf Einflußgrößen ab:

1. den Rohrlängen des Rahmens: mit zunehmender Rohrlänge mindert sich die
Seitensteifigkeit in der 3. Potenz;
2. dem Rohrdurchmesser: Mit zunehmendem Rohrdurchmesser versteift sich der
Rahmen in der 3. Potenz;
3. der Rohrwandstärke: Mit zunehmender Rohrwandstärke versteift sich der Rahmen
linear;
4. dem Widerstand (> Elastizitätsmodul), den die verbauten Rohrmaterialien einer
Verformung entgegensetzen;
5. dem Abstand des > Tretlagers von der Verbindungslinie unterer
Steuerrohrknoten - hinteres > Ausfallende. Je höher ein Tretlager gelegt ist und
je kleiner der Laufraddurchmesser ausfällt, desto kleiner wird dieser Abstand
und umso seitensteifer der Rahmen.

Beispiel: Vergleicht man die Steifigkeit eines 5o cm langen, 28 cm dicken
Oberrohres mit der eines von 56 cm Länge und 25,4 mm Durchmesser, so ist das
kürzere und dickere Rohr bei gleicher Wandstärke annähernd doppelt so steif
(sowohl die kürzere Länge als auch der Durchmesser gehen dabei mit einem Faktor
von etwa 1,4 ein).

Die Seitensteifigkeit der Laufräder hängt in erster Linie von der Schräge der
Speichen ab, also dem Winkel, mit dem die Speichen von der Mittelsenkrechten
abweichen. Sie steigt mit größer werdendem Abstand der > Nabenflansche, mit
zunehmender Höhe der > Flansche und mit abnehmendem Laufraddurchmesser, weitere
Einzelheiten  s. > Speichenschräge.

In geringerem Maße hat auch die Steifigkeit der > Felgen Einfluß auf die
Seitensteifigkeit der Laufräder, wobei sich besonders die voluminösen >
Tropfenfelgen als spürbar versteifend erwiesen haben.



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000