Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik |
Betätigungshebel für > Schaltwerk, > Umwerfer oder > Nabenschaltung, die je nach Fahrradtyp am > Unterrohr oder am > Lenker montiert sind. Funktion: Durch Drehen einer "Seilscheibe" wird Seillänge des > Schaltzuges für die Betätigung der Schaltung eingeholt oder freigegeben. Wie von Anfang an bei der Nabenschaltung erfolgt dies heute auch bei modernen > Kettenschaltungen (> Index-Schaltung) in genau definierten Rasterschritten, womit der Gangwechsel erheblich vereinfacht wurde. Traditionell ist der Schalthebel für Nabenschaltungen und fürs Schaltwerk rechts, der für den Umwerfer links montiert. Eine Besonderheit besteht noch bei den zweistufigen 5-Gang-Nabenschaltungen von > Sachs bzw. Sturmey Archer, bei denen - vereinfacht ausgedrückt - drei Gänge rechts und zwei links geschaltet werden. Je nach Radtyp oder Präferenz des Radlers kommen folgende Montageorte bzw. Schalthebeltypen zur Anwendung: Unterrohrhebel Der klassische Anbringungsort für Kettenschaltungshebel war das Unterrohr, so daß zum Schalten kurz eine Hand vom Lenker genommen werden mußte. Beim > Rennrad ist diese Anordnung auch heute noch üblich, wird aber mehr und mehr von > Bremsschalthebel (s.a. weiter unten) verdrängt. Vorbauhebel Seitlich am Schaft des > Vorbaus befestigt: Der klassische Montageort am > Reiserad mit Rennlenker, um einen schnelleren und bequemeren Zugriff zum Schalthebel zu bekommen. Dieser Montageort ist heute (Verletzungsgefahr) völlig verschwunden. Lenkerendhebel An den Enden von > Rennlenkern montierte Schalthebel waren früher fürs > Querfeldeinrad gedacht, um schneller und in kritischen Fahrsituationen ohne Loslassen des Lenkers schalten zu können. Aus Bequemlichkeitsgründen fanden diese Schalthebel auch den Weg ans Reiserad, neuere Lenkerformen (> Hörnchenlenker, einige > Tria-Lenker) erweiterten ihren Einsatzbereich. Außerdem früher auch beim Bergzeitfahren benutzt. Lenkerhebel Schalthebelmontage auf dem Lenker: Sie erfolgte auf breiterer Front nach Vorbild der Nabenschaltungshebel mit dem Aufkommen der > Mountainbikes. Die Schalthebelbetätigung geschieht ohne Griffänderung der Hand. Je nach Positionierung bzw. Bedienungsweise unterscheidet man drei Typen: Daumenschalter Mit Daumen bzw. und/oder Zeigefinger wird der Schalthebel weiter- bzw. zurückgeschwenkt. Rapidfire-Schalthebel Schalthebeltyp mit > Schrittschaltwerk, der nach Schaltungsbetätigung wieder in die Ausgangslage zurückfedert . Näher Informationen s. > Rapidfire-Schalthebel. Twist Ring Ein neben dem Bremsgriff angeordneter Ring wird zum Schalten verdreht, nähere Informationen s. > Twist Ring . Drehschaltgriff Ein drehbarer Griff wird nach Vorbild des Motorrad-Gasgriffes für den Schaltvorgang in vorgegebenen Rasterstufen gedreht und für Kettenschaltungen und neuerdings auch Nabenschaltungen eingesetzt. Nähere Informationen s. > Drehschaltgriff. Brems/Schalt-Hebel In den Bremsgriff von Rennrädern integriertes > Schrittschaltwerk für die Betätigung der Kettenschaltung. Geschaltet wird durch einen Seitwärtsschwenk des Bremshebels (Shimano) oder einen separat unter dem Bremshebel liegenden kleineren Hebel (Campagnolo). Einzelheiten s. > Brems/Schalt-Hebel. Mit dieser seit 1990 angebotenen Schaltungsbetätigung kann auch beim Rennrad ohne Veränderung der Handhaltung schnell und sogar im > Wiegetritt geschaltet werden. Außerdem ergibt sich die Möglichkeit, auch in der tiefen Lenkerhaltung (Handhaltung im Lenkerbogen) zu schalten. Sonderausführungen 1. Schalthebel auf einem Hydraulik-Bremsgriff (> Hydraulik-Bremse) für Rennräder (Edco), der dann aber i.U. zum Brems/Schalt-Hebel nur in der Bremsgriffhandhaltung betätigt werden kann. 2. Seitlich auf dem Bremsgriff angebrachte Schaltflügel von Suntour (Command Shifter-Schalthebel).
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redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000