Zurück | Weiter | Inhaltsübersicht

Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

SCHLAUCH

Biegsamer, innen hohler Zylinder, auf das Fahrrad bezogen: Teil der Bereifung,
die im > Schlauchreifen fest eingenäht ist, bei > Drahtreifen hingegen lose
eingelegt wird. Er ist zu einem Ring geschlossen, aus elastischem und
luftdichtem Material gefertigt und wird über ein > Ventil unter Luftdruck
gesetzt.

        Material
Als Schlauchmaterialien kommen > Gummi oder gummiähnliche > Kunststoffe zu
Einsatz:

                Latex
Schläuche aus Naturkautschuk - auch > Latex genannt  - vermitteln durch ihre
hohe > Elastizität den Reifen den geringsten > Rollwiderstand. Außerdem setzen
sie spitzen Eindringlingen einen hohen Widerstand entgegen, schützen also gut
vor Reifenpannen.

Nachteil: Aufgrund einer minimalen Porigkeit verlieren Latexschläuche an
Luftdruck und müssen alle 2-3 Tage etwas nachgepumpt werden, daher nicht so
geeignet für Räder, die länger unbenutzt stehen. Es gibt allerdings bes. dick
ausgeführte Latexschläuche, deren Luftdichtigkeit dann natürlich zunimmt, deren
Rollwiderstand sich allerdings erhöht.

                Butyl
Künstlich hergestellter Gummi mit sehr hoher Luftdichtigkeit (selbst nach Wochen
kein Nachpumpen nötig).

Aus Butyl werden die meisten Fahrradschläuche hergestellt. Sie weisen verglichen
mit Latexschläuchen einen etwas höheren Rollwiderstand und geringere
Pannenresistenz auf. In dünnwandiger Ausführung verbessert sich zwar der
Rollwiderstand, die Pannenresistenz nimmt aber weiter ab.

                PU
Mit speziellen Weichmachern versehen, können Schläuche auch aus dem in seiner
Konsistenz breit einstellbaren Kunststoff > Polyurethan (PU) hergestellt werden.

PU-Schläuche besitzen weniger Elastizität als solche aus Latex oder Butyl, und
dadurch einen höheren Rollwiderstand, sind aber dank der enormen Zähigkeit des
Materials noch entschieden pannenresistenter als Latexschläuche. Nachteil:

Schlauch- und Reifendurchmesser müssen übereinstimmen, sonst wird die Zähigkeit
schon beansprucht und reduziert die > Pannensicherheit.

Das > Ventil wird heute aus Gründen der Fertigungsrationalität gleich in die
Schläuche einvulkanisiert, es sind aber auch noch Versionen auf dem Markt, bei
denen die Ventile nachträglich eingeklebt und verschraubt werden.

Siehe außerdem > Sicherheitsschläuche.



Zurück | Weiter | Inhaltsübersicht

Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

 


Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000