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Mittels > Speichennippeln unter > Zugspannung gesetzte Verbindung zwischen Nabe und Felge. Speichen werden aus verzinktem Stahldraht, für gehobenere Räder aus Edelstahldraht gefertigt. Die > Zugfestigkeit steigt durch das Ziehen bei der Herstellung und erreicht je nach Ausführung und Hersteller Werte zwischen 1.200 und 1.800 N/mm². Ursprünglich waren Speichen auf Druckbelastung ausgelegt und besaßen daher einen dickeren Querschnitt. Mit der Einführung der > Tangentialspeichung (1874) änderte sich dies, die Speichen konnten, da nur noch auf Zug belastet, dünner ausgeführt werden und bekamen mit Bogen und Gewinde ihre heutige Form. Eine handelsübliche Speiche läßt sich in drei Bereiche aufteilen: * den > Speichenbogen, der zur Halterung im > Nabenflansch dient, * das > Gewinde zur Fixierung in der > Felge sowie der > Zentrierung des Laufrades, * das Speichenmittelteil, das in durchgehendem oder partiell verdünntem Querschnitt ausgeführt wird. glatte Speichen Die meistverwendeten Speichen haben einen durchgehendem Durchmesser von 1,8 oder 2 mm, Sonderspeichen 2,3 mm und werden für Fahrräder bis in den mittelpreisigen Bereich hinein eingesetzt. Dickend-Speichen Speichen, deren Durchmesser partiell verdünnt ist. Da der > Speichenbogen (Einzelheiten s.d.) die höchstbelastete Stelle ist, gefolgt vom Gewindeteil (Bruchgefahr durch Kerbwirkung des Gewindes), macht es Sinn, Speichen hier dicker auszuführen als im Mittelteil, das nur symmetrisch auf Zug belastet wird. Diese sog. "Dickend-Speichen" werden in drei Ausführungen angeboten und sind nicht nur dauerhaltbarer als gewöhnliche Speichen, sondern auch leichter und elastischer: 1-D-Speichen Nur ein dickes Ende: Nur der Bogen ist verstärkt ausgeführt: 2,0 - 1,8 mm oder 2,3 - 2,0 mm. DD-Speichen Doppeldickendspeichen: Das Mittelteil ist im Durchmesser reduziert: 1,8 - 1,6 - 1,8 mm oder 2,0 - 1,6 - 2,0 mm oder 2,0 - 1,8 - 2,0 mm. 3-D-Speichen Doppeldickendspeichen mit verschieden dicken Enden: Im Bogen 2,3 mm, Speichenmitte 1,8 mm, Gewindeteil 2 mm. Sonderspeichen Speichen, die durch Querschnittsform, Materialauswahl oder Behandlung aus dem Rahmen fallen: Säbelspeichen Speichen, deren Querschnitt zwecks Erzielung einer günstigeren > Aerodynamik abgeflacht, ovalisiert oder im Idealfall linsenförmig geprägt ist. Nachteil: Die Nabenbohrungen müssen zum Einfädeln des nun breiteren Speichenmittelteils entsprechend ausgefeilt werden, es sei denn es werden die "Z"-Speichen von Rödel eigensetzt. Wellenspeichen Speichen, die teilweise oder über ihre gesamte Länge haarnadelähnlich gewellt sind und daher federnde Eigenschaften besitzen. Dies fördert den > Fahrkomfort und garantiert trotz >Radial-Einspeichung einen sicheren Bodenkontakt. Hammerkopfspeichen Speichen ohne Bogen mit normalem oder hammerartig flachgedrücktem Kopf. Sie wurden erstmalig bei > Roval-Laufrädern eingesetzt, später bei den "Sonnenrädern" der TH Aachen (s. > Sonnenrad-Nabe) und neuerdings bei den "Pullstar"-Naben und den > Shamal-Laufrädern. Reparaturspeiche Speiche, deren Kopfende einen bogen bekommt, um so (z.B. Unterwegs) auch hinter dem Zahnkranz eingezogen werden kann. In Sonderausführungen auch mit einem > Bowdenzug als Mittelteil). Die > "Z"-Speiche von Rödel läßt sich mit ihrem zickzackförmig gebogenen Speichenenden ebenfalls hinter dem Zahnkranz in den Nabenflansch einfädeln. Weitere Vorteile der "Z"-Speiche: 1. Säbelspeichen (s.o.) mit diesem Ende lassen sich in jede Nabe einbauen, ohne daß diese ausgefeilt werden muß. 2. Der Materialbereich des Speichendoppelbogens wird nicht durch das Kopfanstauchen vorbelastet, wodurch sich die Lebensdauer dieser Speichen verlängert. Titan-Speichen Speichen aus Titandrähten, die ein sehr gutes Elastizitätsverhalten besitzen, sehr leicht sind, aber an mangelnder Dauerhaltbarkeit leiden. Carbon-Speichen Versuche, Speichen aus > Carbon zu fertigen, stoßen auf mehrere Probleme: 1. Die Adaption von Gewinde und Speichenbogen kann nur durch sehr aufwendig ausgeführte Kontaktierung erfolgen; 2. Die Speichen haben ein sehr schlechtes Elastizitätsverhalten. Vereinzelt werden von US-amerikanischen Herstellern Carbonspeichen angeboten, die das Gewicht der Stahlspeichen um rund 2/3 unterbieten. Aluminium-Speichen Speichen, die im Experimentierstadium vom Speichenhersteller Rödel (Nürnberg) bereits mit Erfolg im Vorderrad eingesetzt wurden und ein ausgezeichnetes Elastizitätsverhalten besitzen und nur 1/3 von vergleichbaren Stahlspeichen wiegen. Am Hinterrad halten Aluspeichen dem Kettenzug und der erhöhten Zugbelastung durch den > Wiegetritt auf Dauer (noch) nicht stand, eine Verdickung der Speichen auf 2,5 mm könnte dem entgegenwirken. Aufgrund der geringen > Bruchdehnung von > Aluminium können diese Speichen nicht mit einem Bogen ausgeführt werden, sondern besitzen ein zweites Gewindeende. Des weiteren müssen sie mit einem speziellen Gewindeeinsatz in der Nabe befestigt werden, der genau auf die Felgenlöcher ausgerichtet ist. s.a. > Einspeicharten; > Speichenbruch; > Speichenlänge.
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Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000