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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

SPEICHENSCHRAEGE

Neigung, mit der Speichen von der Mittelsenkrechten abweichen. Sie steigt mit
größerem Abstand der > Nabenflansche, mit zunehmender Flanschhöhe und mit
abnehmendem Laufraddurchmesser.

Je schräger die Speichen stehen (je weiter also die Nabenflansche auseinander
liegen), desto höher wird die > Seitensteifigkeit der Laufräder und umso mehr
nimmt der > Fahrkomfort zu (steil stehende Speichen sind also immer ungünstig).

        Asymetrie: rechte Hinterradseite
Bei den Vorderrädern liegen die Nabenflansche generell symmetrisch zu ihrem >
Einbaumaß. Bei Hinterrädern ist dies nur der Fall, wenn sie mit nur einem >
Ritzel ausgestattet sind (also Räder ohne Schaltung oder mit > Nabenschaltung)
oder man bei einem Einbaumaß von 135 mm mit einem 5-fach-Zahnkranz begnügt.

Ansonsten wird die Symmetrie durch den Platz für den > Zahnkranz gestört. Der
rechte > Nabenflansch muß entsprechend zur Achsmitte hinwandern, und die
Speichen der rechten Hinterradseite stehen steiler als ihre "Zugpartner" auf der
Gegenseite. Da sich die Felge im Gleichgewicht befindet, muß die Spannung der
steilen Seite höher sein als die der weniger steilen Seite.

        Folgen
1. Durch die hohe Spannung der steilen Seite wird das Laufrad sehr hart, besitzt
aber nur sehr wenig Seitensteifigkeit;
2. durch ihre geringere Spannung neigen die Speichen der Gegenseite dazu, sich
zu lockern;
3. bei 28-Zoll-Felgen mit 8-fach-Naben ist es nicht mehr sinnvoll (da zu wenig
seitensteif), eine Felge unter 400 g Gewicht einzuspeichen;
4. wegen der hohen Spannung sind bei 7- und 8-fach-Zahnkränzen und
28-Zoll-Laufrädern 2 mm Speichen zu verwenden;
5. bei einer 8-fach-Nabe reduziert sich die Seitensteifigkeit eines
28-Zoll-Laufrades gegenüber einer 7-fach-Nabe um ca. 25%. Eine Achsverbreiterung
von 130 auf 135 mm erhöht hingegen die Seitensteifigkeit um ca. 12%;
6. mit dem > Mittendorf-Ausfallende kann das Hinterrad symmetrischer
eingespeicht werden und wird damit seitensteifer. Allerdings ist hierzu, da sich
die gesamte Kettenlinie nach rechts verschiebt, eine breitere > Tretlagerachse
nötig.



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000