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> Bahnwettbewerb (Modus s.d.), bei dem sich zwei oder drei Sprinter "umschleichen" und danach trachten, sich mit einem plötzlichen Antritt abzusetzen. Die letzten 200 m werden gestoppt, die weltbesten Zeiten liegen bei 10 Sekunden, entsprechend 70-72 km/h. Damit ist Sprint nicht nur die Disziplin mit der höchsten auf dem Normalfahrrad in der Ebene ohne aerodynamischen Hilfen erzielten Geschwindigkeit , sondern auch mit den höchsten Antrittskräften Der Sprintwettbewerb erfordert neben Muskelpower ein hohes Maß an taktischem Können und ist bei den Zuschauern wegen der hohen Endgeschwindigkeit sehr beliebt. Kurzfristig werden hier die höchsten im Radsport bekannten Antrittskräfte ausgeübt, vgl. > Leistung; > Antriebsdrehmoment; > Pedalachse. Taktik Ein Fahrer, der seine Ausdauer stärker einschätzt als die des Gegners könnte von Beginn an voll fahren. I.d.R. allerdings wird nach mehr oder weniger langsam gefahrener erster Runde versucht, durch verschiedene Manöver in die günstigste Ausgangsposition für den Endkampf zu kommen, welche i.A. die hintere ist: Man hat den Gegner im Auge, kann seinen Antritt parieren oder selbst überraschend antreten und vorbeiziehen. Spektakulärstes Manöver ist der "Stehversuch" des führenden Fahrers: Er bleibt auf der Stelle stehen und zwingt den Gegner so, dies auch zu tun oder aber vorbeizuziehen. Seit 1993 sind Stehversuche auf 3 Minuten begrenzt. In die Analen des Radsports eingegangen ist das "Rennen" zwischen Poulain und Mayer von 1906: Nach sechs Stehversuchen im Entscheidungslauf von je 20 - 45 Minuten spielten die Kampfrichter nicht mehr mit und entschieden auf Remis. Ende aller taktischen "Mäzchen" ist der Moment, in dem einer der beiden Fahrer den Sprint anzieht. Hier spielt das Überraschungsmoment eine große Rolle, das sich physikalisch letztlich auf die Antrittskraft reduziert.
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Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
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Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000