Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik |
Übliche > Einspeichart mit aus der Senkrechten abgewinkelten Speichen. Gegenüber der direkten, senkrechten Verbindung von Nabe und Felge (> Radialspeichung) verlaufen die Speichen bei Tangentialspeichung im Idealfall im rechten Winkel zwischen Nabe und Felge. Das ist beispielsweise bei der 4-fach-Kreuzung beim 36-Speichen-Laufrad der Fall. Damit ergibt sich (s. Skizze) der größtmögliche Hebelarm zur Übertragung von Antriebskräften bzw. den Bremskräften von > Nabenbremsen. Bei 32-, 28- oder gar 24-Speichen-Rädern läge bei dieser Einspeichart die Speiche über den rechten Winkel hinaus, wodurch sich der Hebelarm wieder verkürzte. Tangential eingespeichte Laufräder besitzen eine höhere Elastizität als bei Radialspeichungen, da 1. das gekreuzte System in sich elastischer ist; 2. die Laufräder mit geringerer Speichenspannung auskommen, um das Speichenklappern bei Schlaglochdurchfahrten oder > Wiegetritt zu vermeiden; 3. da sich die Speichen im Kreuzungspunkt gegeneinander auslenken, stören sie sich gegenseitig in ihrer Resonanzfrequenz, wodurch Ermüdungsbrüche weitgehend vermieden werden. Taupunkt Temperaturgrenze, unterhalb der die Luft die in ihr enthaltene Feuchtigkeit in Form von Wassertröpfchen ausscheidet. Klassisches Beispiel: Tautropfen am kalten Bierglas in der warmen Kneipe. Besonders kritisch kann der Taupunkteffekt auf Dauer für das Innere eines Fahrradrahmens werden, wenn beispielsweise ein Fahrrad häufig aus dem kalten Keller in die wärmere Außenluft geholt wird. Während außen auf dem Rohr die Taubildung schnell wieder abdampft, hat das Rohrinnere nur wenige Abdampfstellen. Die Feuchtigkeit kann u.U. über längere Zeit im Rohr bleiben und den Rahmen korrosiv schädigen. Gleichermaßen kann das abtropfende Kondenswasser aus den Rahmenrohren die Tretlagerung schädigen, weshalb dort immer eine > Schmutzhülse zwischen den Lagerschalen eingebaut sein sollte.
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Copyright und
redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000