Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik |
Im eigentlichen Sinne Bez. f.d. optimale Abstimmen von Motorleistung und Fahrwerk im Motorsport. Auf das Fahrrad bezogen: Verbesserung von Funktion und Gewicht von Fahrradteilen und > Komponenten. Fahrradtuning läßt sich in drei Unterbereiche einteilen: Funktionelle Verbesserung Beispiele: Verbesserung der Bremswirkung durch ein flachangestelltes > Seildreieck, s.a. > Bremsen: Cantileverbremsen. Optimierung der Federung. Ein > Laufrad mit reduzierter Speichenzahl und > extremer Tropfenfelge besitzt einen geringeren > Luftwiderstand, verringert leicht das Laufradgewicht gegenüber dem Standard und verbessert die > Fahrdynamik. Gewichtsreduzierung Unnötige > Masse erfordert bei jeder > Beschleunigung höhere > Kräfte oder wird von gleich großen Kräften nur auf eine geringere Geschwindigkeit gebracht. Gewichtsreduzierungen verbessern außerdem das > Handling eines Zweirades und verringern bergauf die zu überwindende > Hangabtriebskraft. Optische Aufwertung Neue Formgebungen und hochpolierte Oberflächen heben überarbeitete Komponenten wohltuend aus der Serien-Uniformität heraus. Bereits eine Veränderung der äußeren Kontur um knapp einen Millimeter kann einen völlig neuen Formenfluß bewirken. Tuning wird i.d.R. von handwerklich geschickten Bastlern durch dünner- und schlankerfeilen, schmirgeln und polieren der Komponenten oder durch geometrisch verkleinerte Nachbauten erricht. Bei diesen Tätigkeiten sollte man sich aber an das gesicherte Wissen des Maschinenbaues in Sachen Leichtbau orientieren. Kraftfluß Wichtig ist hierbei v.a. ein guter > Kraftfluß und die Vermeidung von > Spannungspitzen. Wer sich an diese Regeln hält, kann Fahrradbauteile nicht nur leichter, sondern auch bruchsicherer machen. Klassisches Beispiel dazu liefert der > Träger gleicher Biegespannung, dessen Queschnitt kontinuierlich bis zur Einspannstelle zunimmt. Ein Vorbild, das bei Brems- und Schalthebeln, > Tretkurbeln und > Sattelstütze verwirklicht werden kann. Wer hingegen durch Löcherbohren seine Fahrradteile zu erleichtern gedenkt, sollte beachten, daß hierdurch der Kraftfluß z.T. ganz erheblich gestört und i.A. höchste Bruchgefahr heraufbeschwört wird. Alle drei Tuningbereiche lassen neben dem "eigenen Handanlegen" (mit dem natürlich jeder Anspruch auf > Produkthaftung erlischt) auch bereits durch den Kauf sinnvollerer, leichterer oder schönerer Bauteile erreichen. Meist führt eine Kombination von Selbsttuning und Zukauf zum schnellsten und sichersten Erfolg. Übrigens sind Leichtteile i.d.R. aus hochwertigen Werkstoffen gefertigt und können weiter "abgespeckt" werden als voluminöse Teile aus weniger festem Material.
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Copyright und
redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000