Zurück | Weiter | Inhaltsübersicht

Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

ZAHNRAD

Allgemeinbegriff für walzen- oder scheibenförmige Körper, auf deren Umfang
zwecks Kraftübertragung zahnartige Erhebungen vorstehen. Am Fahrrad kommen echte
Zahnräder (die ineinander "kämmen") innerhalb der > Nabenschaltung vor.

Landläufig werden aber auch > Ritzel und > Kettenblätter wegen ihrer
vorstehenden Zähne als Zahnräder aufgefaßt, obwohl es sich bei ihnen um
"Ketten(zahn)räder" handelt (Zähne greifen in die Kette ein und nicht
ineinander).


ZAHNRIEMEN / ANTRIEB

Kraftübertragung mittels im Querschnitt leicht trapezförmigem Riemen aus
textilbewehrtem Gummi, der nach innen zu gerundete Nocken aufweist.

Diese greifen in Vertiefungen der beiden Riemenscheiben, die diesen ein
zahnradartiges Aussehen verleiht. Um die Formbeständigkeit der Nocken zu
steigern, sind diese mittels entsprechender Gewebelagen verstärkt.

Durch die Nocken ist der Zahnriemen gegenüber dem normalen Keilriemen (von dem
er eine Sonderform darstellt) schlupffrei. Dennoch kann es bei hohen >
Antriebsmomenten trotz straff gespanntem Riemen zu einem Überspringen der Nocken
kommen. Daher ist bei heutigen Zahnriemenantrieben eine Andruckrolle an der
hinteren Nockenriemenschiebe serienmäßig.

Um das seitliche Abspringen des Zahnriemens von den Riemenscheiben zu
verhindern, haben diese beideitig eine sog. "Bordscheibe" ausgebildet. Das sind
Führungsschienen, die bis in die Höhe des Zahnriemens reichen und ihn seitlich
führen.

        Vorteile
Diese Antriebsart ist weniger schmutzanfällig und pflegeintensiv als >
Kettenantrieb (keine Schmierung); leiseres Betriebsgeräusch; Wirkungsgrad von
ca. 98% wie bei Kette;
        Nachteile
Nur für > Normalradler geeignet, bei den hohen Antriebsmomenten sportlicher
Fahrer greifen die Zähne nicht mehr (Überspringen); ohnehin nur für >
Gebrauchsfahrräder geeignet, da Schaltungsmöglichkeit nur in Verbindung mit >
Nabenschaltung besteht; erschwerte Hinterrad-Demontage; absolut parallele
Achsstellungen notwendig (aufwendige Riemennachspanner erforderlich); Sonderform
der > Unter- und > Sattelstrebe erforderlich, um den Endlosriemen montieren zu
können.

Fazit: Trotz ihrer Vorteile bleibt diese Antriebsart - v.a. wegen der nicht
gegebenen sportlichen Einsatzmöglichkeit - dem > Alltags- und > Gebrauchsrad
vorbehalten.



Zurück | Weiter | Inhaltsübersicht

Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

 


Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000