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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

ZOLLUEBERSETZUNG

Multiplikation des in > Zoll (") angegebenen > Laufraddurchmessers mit der >
reinen Übersetzung.

Beispiel für 27"-Laufräder und 52/13-Übersetzung: 4 x 27 = 108 Zoll.

        Leistungsanalogie
Die Zollübersetzung wird wegen ihrer anschaulichen Analogie zur Leistung nach
wie vor gern von Rennfahrern benutzt: Es ergibt sich nämlich ein zufälliger
Zusammenhang zwischen Übersetzung und Leistungsintensität, mit der - bei
gleichbleibender > Trittfrequenz - geradelt werden kann:

Rennfahrer bevorzugen die Zollangabe, da beispielsweise die Flachübersetzung
52/14 zufällig 100 Zoll beträgt und sozusagen dem Limit, sprich einem
100prozentigen Leistungseinsatz, gleichkommt. Entsprechend ergibt eine typische
Trainingsübersetzung von 42/16 dann 70,8 Zoll oder anders ausgedrückt, es wird
mit 70% Krafteinsatz gefahren. Die Zollangabe stimmt im Radsport also ungefähr
mit der Leistungsintensität überein.

        Nachteil
Diesem praxisorientierten Vorteil steht ein kleiner Nachteil gegenüber, der die
Zollübersetzung für > Normalradler (z.B. fürs > Ritzeln) ungeeignet macht: Ihre
Umrechnung in die anschauliche > Entfaltung gestaltet sich reichlich mühsam: Es
muß zunächst in Zentimeter umgerechnet, also mit 2,54 (1 Zoll = 2,54 cm)
multipliziert, anschließend auch noch mit der Kreiszahl Pi=3,14 multipliziert
und schließlich noch (zwecks Angabe in Metern) durch 100 geteilt werden!
Hinzu kommt noch eine Ungenauigkeit: Die Gegenrechnung mit der Entfaltung ergibt
nämlich einen um 20 cm kleineren Wert. Erklärung: Gegenüber dem
"Traditionsdurchmesser" von 27", auf welchen die Zollübersetzung zurückgeht, ist
der Laufraddurchmesser durch die im Laufe der Zeit immer dünner gewordenen
Reifen mittlerweile auf reale 26,4" geschrumpft. Vereinfachung zur zeitgemäßen
Umrechnung von Zollangabe in Entfaltung: Zollwert durch 12,85 teilen.



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000