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Bruch von > Achsen infolge Materialfehler, konstruktiver Schwächen oder extremer Belastungsspitzen wie Stürzen, > Pedalaufsetzern, Schlagloch-"Rumplern" (BILD 16). Materialfehler Die heutige Massenfertigung ermöglicht zwar gleichbleibende Qualität, schließt aber Materialfehler wie Härterisse, partielle Verunreinigungen oder Überstreckungen nicht gänzlich aus. Befinden sich solche Stellen unglücklicherweise an bes. gefährdeten Querschnitten, so können Dauerbelastungen oder > Lastspitzen zum Bruch führen. konstruktive Mängel Konstruktiv stellt insbes. der > Kurbelvierkant der > Tretlagerachse eine unglückliche Lösung dar (BILD 17): Hier kommt es zu Spannungsspitzen infolge ungünstigen > Kraftflusses, es besteht > Kerbwirkung durch in die Achse geschnittenes Gewinde und eine zusätzliche Spannungsspitze wird noch durch die > Kurbelbefestigungsschraube erzeugt. Hinzu kommt, daß der Vierkant um ca. 35% weniger > Torsionsbelastung aushält als ein runder Querschnitt gleicher Fläche (außerdem: bei Sturz besonders exponierte Stelle). Einzelheiten s. > Kurbelvierkant. Bruch-Keime Durch unkalkulierbar hohe Krafteinwirkung bei Sturz o.ä. treten neben bleibenden - also plastischen - Verformungen (> Achsverbiegung) auch kleine Anrisse oder Bruchkerben im Material auf. Solche Bruch-"Keime" arbeiten sich in der Folgezeit selbst unter Normalbelastung tiefer und tiefer ins Material hinein - ohne daß im Fahrbetrieb Funktionsmängel zu bemerken sind. Der Durchbruch solch einer "Zeitbombe" erfolgt dann i.d.R. erst sehr viel später und dann meist völlig überraschend. Achtung! Es besteht akute Sturzgefahr, daher Austausch der geschädigten Teile bei nächster Gelegenheit. Siehe hierzu > Sturzfolgen: Vorbeugung. Zur Gesamtproblematik s. > Bruch.
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Copyright und
redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000