Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik |
Auch "Bremsjoch" genanntes, zangenartig auf die > Bremsscheibe einwirkendes Bauteil einer > Scheibenbremse, das die > Bremsbeläge trägt und die > Bremsnormalkraft erzeugt.
BREMS/ SCHALTGRIFF
Andere Bez.f. > Brems/Schalt-Hebel.
BREMS/ SCHALTHEBEL
In den > Bremsgriff von > Rennrädern integrierte Betätigunseinrichtung für die > Kettenschaltung mittels sog. > Schrittschaltwerk. Erste Ausführung Smolik 1980, erste Serienfertigung > Shimano 1990 (Dura Ace); 1991/92 > Campagnolo; 1993 Version von > Sachs (Campa-Lizenz) sowie Edco/Magura. Mit dieser Schaltungsbetätigung kann auch beim Rennrad ohne Veränderung der Handhaltung schnell und sogar im > Wiegetritt geschaltet werden. Außerdem ergibt sich die Möglichkeit, auch in der tiefen Lenkerhaltung (Handhaltung im Lenkerbogen) zu schalten. Schaltwerk- betätigung Konstruktiv unterscheiden sich die Brems/Schalt-Hebel zur Betätigung von > Schaltwerk und > Umwerfer in ihrem Seileinholweg sowie ihren Rasterstufen: Shimano Bei Shimano ist die gesamte Schrittschaltmechanik auf dem Bremsgriff untergebracht. Zum Bremsen betätigt man den > Bremshebel wie gehabt nach unten, und zum Schalten aufs größere > Ritzel od. > Kettenblatt schwenkt man ihn zur Seite nach innen (Richtung Steuerrohr). Mit einem "Schwenk" können dabei bis zu drei Gänge geschaltet werden. Zum Herunterschalten dagegen auf kleinere Ritzel bzw. Kettenblätter dient ein unter dem Bremshebel angebrachter kleiner Hebel, mit dem - in die gleiche Richtung geschwenkt - schrittweise Gang um Gang auf die kleineren Zahnräder geschaltet werden kann. Campa/Sachs Bei Campagnolo (und Lizenznehmer Sachs) ist die Schrittschaltmechanik im Bremsgriff untergebracht. Auf größere Ritzel/Kettenblätter wird mit einem separaten, unter dem eigentlichen Bremshebel liegenden zweiten, kleineren Hebel - ebenfalls mit Schwenk nach innen - geschaltet. Heruntergeschaltet wird hier mit einer Taste, die auf der Innenseite des Bremsgriffes angebracht ist und mit der wahlweise Gang um Gang, aber auch alle Gänge auf einmal runtergeschaltet werden können. Edco/Magura Auf einem speziellen Bremsgriffkörper zur Betätigung der Magura-Rennradhydraulikbremse wurde am oberen Griffende ein Rasterschalthebel ohne Schrittschaltmechanik angebracht. Mit diesem lassen sich die einzelnen Gänge kontinuierlich fortschreitend einrastern. Vorteil: Angenehme, problemlose und genaue Bedienung bei der Handhaltung auf den Bremsgriffen. Nachteil: Keine Möglichkeit, den Schalthebel (bei den o.g. Versionen möglich) vom Lenkerbogen aus zu schalten. Modolo An der Innenseite der Bremsgriffe sind zwei unterschiedlich große Schalthebel angebracht, wobei der Große zum Raufschalten, der Kleine zum Runterschalten dient. Die Bedienung ist nicht so komfortabel wie bei Shimano oder Campagnolo, dafür kann der Modolo-Brems/ Schalthebel auf beider Systeme eingestellt werden. Umwerferbetätigung Beim > Umwerfer bietet die Campagnolo- und Sachs-Version 12 Mikro-Schaltschritte und damit eine genaue Positionierung, wobei der Seileinzugsweg ausreicht, um bis zu 3 Kettenblätter zu schalten. Bei Shimano können je nach Modell 2 oder 3 Blätter geschaltet werden, der Edco/Magura-Hebel reicht aus, um drei Kettenblätter zu schalten. Sonderbauweise für Mountainbikes Weniger aus funktionalen als aus optischen oder montagebedingten Gründen heraus integriert Shimano seinen MTB-Schalthebel gleich am Bremsgriff. Für den individuellen Radler ergeben sich hieraus Probleme, beispielsweise den Schalthebel gegen einen > Drehschaltgriff auszutauschen, den es übrigens bei der 3x7 von Sachs ebenfalls als Kombi gibt.
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Copyright und
redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000