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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

FREILAUFSCHRAUBKRANZ

Genauere Bez. f. den häufiger verwendeten Ausdruck > Schraubkranz.

Fressen
Maschinenbaulicher Ausdruck für ungewollte Verbindungen sich aufeinander
bewegender metallischer Oberflächen:

Aufgrund von hohem Druck und z.T. auch von Wärmeeinwirkung (Reibungshitze)
können sich zwei aufeinander gleitende Metallteile punktuell oder flächig,
kurzzeitig oder dauerhaft miteinander verschweißen
Fressen kann weitgehend durch Behandlung der Metalloberflächen mit > Fetten
(insbesondere Molybdänfetten) verhindert werden. Besonders ungefettete Schrauben
neigen bei hohen > Anzugsdrehmomenten während des "Anziehens" zum Festfressen.

Titan-auf-Titan-Verbindungen zeigen dieses Verhalten sehr häufig, weshalb
Titanteile besser auf > Duraluminium gleiten sollten.

Front-freilauf
Sonderform des > Freilaufs (von > Shimano bis Ende der 80er Jahre hergestellt),
der auf der > Tretlagerachse angebracht war und das > Kettenblatt bei
Tretstillstand weiterlaufen ließ. Dies ermöglichte in Verbindung mit der >
Positron-Schaltung das Herunterschalten während des Ausrollens ohne
Tretbewegung, so daß anschließend mit kleinerer Übersetzung (leichter) wieder
angefahren werden konnte.

Front-licht
Andere Bez. f. > Scheinwerfer.

Führungs-eigen-schaften
Eigenschaften von > Ketten, > Ritzeln oder > Kettenblättern, auch bei
schräglaufender Kette oder größeren Fahrbahnstößen ihre Funktionalität aufrecht
zu erhalten. Im Einzelnen also: a) nicht abzuspringen, b) nicht überzuspringen,
c) nicht durchzuratschen.

Ketten erlangen gute Führungseigenschaften durch eine hohe Ausführung der >
Innenlaschen sowie deren möglichst glatt gehaltene Innenseiten. Ritzel und
Kettenblätter erlangen gute Führungseigenschaften durch möglichst hoch
ausgeführte Zähen sowie ausreichend breite und möglichst glatt ausgeführte
Zahnflanken.

Zur Verbesserung der Schalteigenschaften von > Kettenschaltungen wurden die
Führungseigenschaften zugunsten der Schaltfreudigkeit größtenteils geopfert. Die
Führung übernimmt hierbei vorwiegend die > Schaltschwinge beim > Schaltwerk und
die > Umwerfergabel beim > Umwerfer.

Bei Kettenschaltanlagen mit nur einem Kettenblatt werden gute
Führungseigenschaften verlangt, sonst kommt es zum Abspringen der Kette infolge
seitlicher Schlingerbewegungen der Kette, da ja in diesem Fall kein Umwerfer
montiert ist, dessen "Käfig" ansonsten die Kette führt. Abhilfsmaßnahmen, falls
es Probleme gibt: 1. dennoch Umwerfer montieren, der zwar keine Schaltfunktion
hat, aber die Kette führt. 2. Kettenblatt mit mind. 6,5 mm hohen Zähnen
montieren.

Fully
Landläufige Bezeichnung für das vollgefederte > Montainbike
Fünfeck-Rahmen
Andere Bez. f. > Diamantrahmen
Fußfrei-heit
1.  Normalerweise Bez. f.d. Abstand zwischen Vorderrad (bzw. Schutzblech!) und
der Mitte des waagrecht nach vorne weisenden Pedals. Dieser Abstand muß nach DIN
79100 mindestens 120 mm betragen, um eine Kollision zw. Schuh und Schutzblech
bzw. Reifen zu verhindern (Abstand Pedalvorderkante - Schutzblech 89 mm).

Achtung: Beim Fahrradkauf sollte dieser Punkt unbedingt beachtet werden, da
mangelnde Fußfreiheit lebensgefährlich sein kann: Kollidiert die Schuspitze mit
dem Schutzblech, kann dieses einknicken und wird vom weiterlaufenden Vorderrad
mitgenommen, was zu einer schlagartigen Vollbremsung mit Sturz führen kann.

2.  Vielfach wird die Bez. auch als Abstand zwischen Zentrum der Vorderradachse
und der Tretlagermitte definiert. In diesem Fall muß der Mindestabstand (bei
28-Zoll-Laufrad ohne Schutzblech) 59 cm betragen. Bezug ist hierbei die
Schuhgröße 42/43 und sportliche Fußhaltung, also Aufliegen des Fußballens auf
dem Pedal.



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000