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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

GUMMI

Durch > Vulkanisieren aus dem plastischen in den elastischen Zustand überführter
> Natur- oder > Kunstkautschuk.

Mit Hilfe von Vulkanisiermitteln, > Gummifüllstoffen, Weichmachern und
Härtemitteln kann die Eigenschaft von Gummi in einem weiten Bereich
"eingestellt" werden (> Zugfestigkeit bis 30 N/mm2; > Bruchdehnung bis 1000%).

        Gummi-Sorten
Je nach Verwendungszweck werden unterschiedliche Gummisorten eingesetzt, die
jedoch nicht nur durch Füllstoffe, sondern auch untereinander vermischt werden
und sich so speziell auf den späteren Verwendungszweck abstimmen lassen. Einige
wichtige Gummisorten aus dem Fahrradbereich:

                Latex
Bezeichnung für nur in geringem Maße abgestimmten > Naturgummi. Latex besitzt
hervorragende Dehneigenschaften und wird im Fahrradbereich für Schläuche sowohl
in > Draht- als auch > Schlauchreifen eingesetzt.

Auf Grund ihrer hohen Elastizität führen Verformungen zu keinen nenneswerten >
Reibungsverlusten, woraus nicht nur die sehr guten > Rolleigenschaften von
Latexschläuchen resultieren, sondern auch der Widerstand dieser Schläuche gegen
spitze "Eindringlinge" (erhöhte > Pannensicherheit).

Verglichen mit Butyl ist die Luftdurchlässigkeit der Latexschläuche allerdings
schlechter, im Alltagsgebrauch ist das häufige Nachpumpen (alle zwei bis drei
Tage) lästig. Beim Einsatz im Rennsport fällt diese negative Eigenschaft weniger
ins Gewicht, da hier nach den Training oder Rennen ohnehin der Luftdruck
reduziert wird.

                Butyl
Kunstgummi-Sorte (s. > Kunstkautschuk) mit sehr guter Luftdichtigkeit und
"Ermüdungsbeständigkeit", die v.a. als Schlauchmaterial eingesetzt wird.

Butylschläuche halten die Luft mehrere Monate lang ohne spürbares Nachlassen des
Luftdruckes und können daher sehr dünn ausgeführt werden. Das gleicht die,
verglichen mit Latex, etwas schlechteren Rolleigenschaften wieder aus,
vermindert allerdings die ohnehin nicht so gute > Pannensicherheit.

                Butadien
1931 von DuPont entwickelter Kunstgummi, der die bis dahin vorherrschende
Gummisorte "Buna" verdrängte und sich durch besonders gute Abriebfestigkeit
auszeichnet.  Butadien-Kautschuk läßt sich gut mit > Naturkautschuk mischen und
wird heute vorwiegend als Mischungsbestandteil für Reifen verwendet.

Styrol-Butadien (SBR = Styrol-Butadien-Rubber): Butadien mit ca. 23 %
Styrolanteil ist mit ca.70 % Marktanteil die am meisten hergestellte Gummisorte
und ist Hauptbestanteil für Reifengummi.

                Neopren
Porig hergestellter Gummi (Schaumgummi) mit geschlossener Oberfläche, der vor
allem bei Materialien für Wasser- und Kälteschutz verwendet wird. Für den
Fahrradbereich: Thermogamaschen und Schwimmanzüge für Traiathleten (>
Triathlon).

Anwendung von Gummi am Fahrrad: Neben > Schlauch und > Reifen auch als >
Abdichtung, > Ventilsitz, > Schutzüberzüge, > Bremsgummis, > Spanngurte am
Gepäckträger; Element bestimmter > Fahrradfederungen.

s.a. > Latex.



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000