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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

KETTENLAENGUNG

änderung der > Kettenteilung aufgrund Längung durch Verschleiß (i.G. zur nicht
bleibenden > Kettendehnung).

Eine Kette durchschnittlicher Qualität längt sich im Verlaufe von 2.000-3.000 km
bei "normaler" Belastung um rund 5 mm. Dabei sind zwei Phasen zu unterscheiden,
die ziemlich rasch erfolgende "Einlauflängung" sowie die wesentlich langsamer
vonstatten gehende Restlängung:

        Einlauflängung
Bei einer neuen > Kette berühren sich > Kettenbolzen und > Kettenhülse (bzw.

Lagerkragen) nur linienförmig. Entsprechend hoch ist die Belastung dieser
kleinen Kontaktfläche und damit der > Verschleiß. Es kommt daher relativ schnell
zur sog. Einlauflängung, bei der sich der Kontaktbereich des Bolzens dem Radius
der Hülse (bzw. des Lagerkragens) anpaßt. Durch den Verschleiß ("V" in BILD 52)
wird die Teilung der Außenlaschen "ta" größer, die der Innenlasche "ti" bleibt
konstant.

Durch diese Einlauflängung erfolgt bereits innerhalb der ersten 100-200 km eine
Kettenlängung um ca. 2 mm. Von daher rührt die Bezeichnung, die sich von
"einlaufen" i.S.v. "einfahren" herleitet, also "Längung während der
Einfahrphase" meint.

        Restlängung
Bis zum endgültigen Verschleiß benötigt die Kette dann weitere ca. 2000 km, um
sich nochmals um 2-3 mm zu längen.

Die Einflußgrößen für die Kettenlängung sind > Kettenkraft, Schmierstoffzustand
der Kette, > Oberflächengüte der Kettengelenke und v.a. die Kettenverschmutzung,
die wiederum hauptsächlich von den gefahrenen Regenkilometern abhängt. Folge:

"Polygon-Lage" der Kette (BILD 53), wodurch das letzte sich im Eingriff
befindliche Kettenglied die gesamte Kettenkraft aufnehmen muß, was zum >
Durchratschen führen kann.

Überprüfung der Kettenlängung kann durch > Ketten-Checker oder -Kaliber
erfolgen.

Faustregel zur Überprüfung der Kettenlängung: Die Kette darf sich nur max. 5 mm
vom vorderen Kettenrad abheben lassen.

s.a. > Kettenverschleiß.



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000