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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

KORROSIONSSCHUTZ

Maßnahmen, um die > Korrosion von Metallen zu verhindern oder einzudämmen.

Ein luftdichter Abschluß von Metalloberflächen ist nach wie vor der beste Schutz
vor Korrosion, da sie meist durch das Zusammenspiel von Luft-Sauerstoff und
Feuchtigkeit auf den Metalloberflächen entsteht.

        Lackieren & Pulverbeschichtung
Einfachstes Mittel ist das simple Anstreichen, also > Lackieren, das in
maschinellen Verfahren auch durch Sprühen und Tauchen erfolgt. Aufwendiger und
schlagfester ist der Lackauftrag per > Pulverbeschichtung.

        Verchromen, Vernickeln
> Verchromen und > Vernickeln waren bis in die 70er Jahre
Standardkorrosionsschutz am Fahrrad. Heute sind aufwendige Umweltschutzmaßnahmen
beim Verchromen üblich, die das Verfahren verteuern. Umweltbewußte Radler
greifen lieber zu anderen Korrosionsschutzmaßnahmen.

        Eloxieren
Bei > Aluminium bekommt man mit > Eloxieren (s.a. > Anodisieren) bereits einen
guten Korrosionsschutz, wobei hier die Metalloberfläche auf elektrolytischem
Wege in eine sehr kratzfeste Aluminiumoxydschicht umgewandelt wird, die dann vor
weiterer Korrosion schützt; s.a. > Eloxieren, > Anodisieren.

        Polieren
Sowohl Stahl, vor allem aber Aluminium kann bereits durch penible
Oberflächenpolitur vor Korrosion geschützt werden, da die in der Vergrößerung zu
sehenden Rauhigkeiten (Oberflächengebirge, BILD 140) eingeebnet werden und so
weniger Angriffsmöglichkeiten für die materialzerstörenden Medien bieten.

        Brünieren
Bei Stahl erreicht man schon mit einer sog. "Brünierung" - gezielt
herbeigeführte Eisen/Sauerstoff-Verbindung durch Erwärmung und anschließende
Abschreckung in Ölbädern - einen gewissen Rostschutz. Beispiel: schwarz bis
bläulich schimmernde Muttern oder Konen.

        bewegliche Teile
Besonders schwierig gestaltet sich der Korrosionsschutz bei ineinander
beweglichen Teilen (Gewinde; Gleitstellen; Kugellager). Eine Lackierung schließt
sich hier ja von vornherein aus, eine satte Fettfüllung wirkt jedoch weitgehend
schützend, vor allem, wenn regelmäßig gesäubert und nachgefettet wird.

        Kontaktkorrosion
Der Kontaktkorrosion (s. > Korrosion) wirkt man am besten mit einer
"Sandwichpackung" entgegen, d.h., man trägt zunächst einen mehrschichtigen
Sprühwachsfilm auf die Oberfläche - z.B. der > Sattelstütze auf, der nach 30
minütigem Ablüften mit einer Fettschicht überzogen wird.

Mit einer Reihe grundsätzlicher Maßnahmen können Sie die Korrosionsneigung Ihres
Fahrrades minimieren:

        trockener Abstellraum
Das Velo nie für längere Zeit in feuchten Räumen abstellen. Die bieten nämlich
ideale Brutbedingungen für Korrosion "rund um die Uhr".

        Akklimatisierung
Das Rad nie sofort aus dem kühlen Keller ins gleißende Sonnenlicht bringen,
sondern den Drahtesel erst im Schatten sich ein Weilchen "akklimatisieren"
lassen:

Im Inneren der Rahmenrohre erfolgt sonst nämlich - wie auf dem kalten Bierglas
in der warmen Stube -  eine Taubildung, und es dauert Tage, bis diese
Feuchtigkeit wieder aus den Rohren abgedampft ist.

        Wachspflege
Kleinste, auch in Lacken, Eloxierungen und Verchromungen vorhandene Poren
reichen schon für den Korrosionsbeginn aus. Abhilfe: Rahmen und Komponenten
regelmäßig mit > Sprühwachs behandeln, damit die Poren vesiegelt werden.

Vorgehen s. > Fahrradpflege.

        Wachsversiegelung
Mit > Sprühwachs den Rahmen von innen versiegeln:

* Kunststoffschlauch der Sprühdose mit der innerer Gleithülle eines >
Bowdenzuges durch einfaches Überschieben auf 60 cm verlängern;
* Ende der Gleithülle mit M3-Schraube (s. > Schrauben: Maße) verschließen;
* kurz vor der Schraube seitlich vier kleine Bohrungen einbringen;
* verlängerten und angebohrten Schlauch in Rahmenrohr einführen, Sprühknopf
betätigen und mehrfach durchziehen;
Einführstellen: > Sattelrohrmuffe, > Tretlagermuffe, > Steuerrohr.

* Rohr um Rohr wird von der jeweils nächstgelegenen Rahmenöffnung aus behandelt.

* Überschüssiges Wachs abtropfen lassen.

Im Übrigen: Rad nach jeder Regenfahrt säubern und neu einwachsen.



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000