Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik |
Auch "Steuerwinkel" genannte Neigung des > Steuerrohrs (und des in ihm geführten > Gabelschaftrohrs) zur Fahrbahnebene. Ein Lenkwinkel von 72° ist dann also um 18° aus der Senkrechten vorgeneigt. Zusammen mit der > Gabelvorbiegung beeinflußt der Lenkwinkel den > Nachlauf: Je flacher der Lenkwinkel, desto größer der Nachlauf und die > Lenkkräfte. Umgekehrt reduzieren sich Nachlauf und Lenkkräfte, wenn der Lenkwinkel steiler wird. Die Lenkung wird dann direkter, das Vorderrad dreht mehr auf dem Punkt. Bei Fahrrädern gebräuchliche Lenkwinkel: Gebrauchsrad: 69°-71°; Mountainbike: 70°-72°; Rennrad: 72°-74°; Bahnrad: 75°-77°. Achtung: Ein Gabeltausch kann durch unterschiedliche Bauhöhe den Lenkwinkel um etwa 1°-2° Ändern, was sich auf die Fahreigenschaften spürbar auswirken kann. bei Federgabeln Durch ihren ca. 5 cm langen > Federweg sowie unterschiedliche Konstruktionen (Bauhöhe) verändern > Federgabeln den Lenkwinkel: Mit 3,5°-4,5° Lenkwinkelabflachung (also von normalen 71° auf um die 67° ) verändern sich die Steuerungseigenschaften deutlich, besonders bei Langsamfahrt - höhere Lenkkräfte, weitere Vorderradausschläge -, womit das Fahrrad ein schwieriger zu handhabendes Fahrverhalten bekommt. Achtung daher beim Nachrüsten von dafür nicht vorgesehenen Mountainbikes mit Federgabeln (sie benötigen eigentlich einen speziellen Rahmen). Hingegen wirken sich die Änderungen des Lenkwinkels bei der Federarbeit der Gabel nicht so stark aus. Übrigens besitzen moderne Bikes heute bereits von Haus aus (ungefederte) Gabeln in längerer Bauweise (größerer > Raddurchlauf). Bei der Umstellung auf Federgabel fällt die Änderung des Lenkwinkels dann geringer aus und liegt z.T. bei nur 1-1,5°.
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Copyright und
redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000