Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik |
Dt. Bez. f. d. klassische Cross-Rad, mit dem > Querfeldeinrennen gefahren werden. Im Prinzip handelt es sich um ein modifiziertes > Rennrad, das gegenüber der Straßenversion wie folgt abgewandelt ist: 1. i.d.R. etwas länger gebaut (bessere Spureigenschaften, geringere Überschlagsgefahr); 2. größerer Freiraum zwischen Reifen und Rahmen bzw. Gabel, damit die Räder nicht von aufgenommenem Matsch zugesetzt oder gar blockiert werden können; 3. aus gleichem Grund kommen seit jeher > Cantilever-Bremsen zur Anwendung; 4. die > Kettenschaltung wird mit > Lenkerendschalthebeln (neuerdings auch mit STI/Ergopower bedient, damit bei schwierigen Passagen nicht eine Hand den Lenker zum Schalten loslassen muß; 5. Reifenbreite je nach Bodenverhältnissen (> Schlauch- oder > Dahtreifen) von 25-30 mm Dicke (Rennrad zum Vegleich: 18-23 mm). Als Profil haben sich kleinstollige Ausführungen bewährt. 6. Die Höhe des > Tretlagers liegt geringfügig über der des Rennrades (28 cm statt 26,5 cm). Der Hit unter den Querfeldeinrädern war seit Ende der 70er Jahre lange Zeit der Alan, ein aus Italien stammender, geklebter > Aluminiumrahmen, der Dank seiner Elastizität (normal dimensionierte > Aluminium-Rohre) besonders gut die für diese Sportart typischen > Lastspitzen (Sprünge, Überfahren von Kanten, Treppen u.ä.) "ausflexen". Vergleich mit Mountainbike Verglichen mit einem > Mountainbike fährt sich das Querfeldeinrad in Matsch etwas weniger kraftzehrend, da die schmaleren und kleinstolligeren Reifen weniger Dreck aufwirbeln und damit weniger > Fahrwiderstand besitzen. Allerdings wird generell wesentlich mehr Steuerkunst verlangt, da die schmalen Räder schnell einspuren und das Gleichgewicht durch Körpergewichtsverlagerung gehalten werden muß. Vor allem bei hohem Tempo sind die Einspureffekte der schmaleren Reifen bei Matsch oder Sand kaum noch auszusteuern, m.a.W.: Bei rauschenden Abfahrten ist das MTB eindeutig überlegen, nicht allein wegen der dicken Reifen, sondern auch weil der > Geradeauslauf besser ist (größerer > Radstand und > Nachlauf). Außerdem besteht bei dem kürzeren > Vorderbau des rennradartigen Querfeldeinrades eher die Gefahr eines Überschlags. Außerdem ist auch der > Übersetzungsbereich kleiner ausgelegt, da im Querfeldeinsport die Faustregel gilt: Was mit 42/25 (Zähnezahlen vorne/hinten) nicht mehr getreten werden kann, läuft man besser (Mountainbiker haben demgegenüber andere "Ideologie": So viel wie möglich fahren). Alles in allem ist das Querfeldeinrad also ein Rad für Spezialisten.
Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik |
Copyright und
redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000