Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik |
Auch Reibbeiwert, Reibungszahl oder Reibwert genannte Größe ohne Einheit (d.i. dimensionslos), die das Verhältnis von aufgebrachter Normalkraft (senkrecht auf die Reibfläche einwirkende Kraft) zur Reibungskraft beziffert. Den physikalischen Zusammenhang beschreibt die Formel: FR = µ . FN Mit: FR = Reibungskraft in N µ = Reibungskoeffizient, dimensionslos FN = Normalkraft in N Rechenbeispiel: Die Bremsgummis einer Felgenbremse werden mit je 400 N auf die Bremsflächen einer Felge gepreßt, der Reibungskoeffizient (Mittelwert) sei 0,5. Damit ergibt sich pro Bremsgummi eine Reibungskraft von: FR = 0,5 x 400 N = 200 N Da die Reibungskraft an jedem Bremsgummi wirksam wird, erzielte die Felgenbremse also insgesamt eine Reibungskraft von 400 N. Der Reibungskoeffizient ist von der Oberflächenbeschaffenheit der Reibpartner (siehe > Reibpaarung), sowie dem Vorhandensein von Schmierstoffen abhängig und stets kleiner als 1. Anmerkungen: 1. Bei der Reibpaarung Reifen/rauher Asphalt kann (Verkrallung des weicheren Reifengummis in die Oberflächenstruktur des Asphaltes) ein zusätzlicher Formschluß (s. > Formschlußverbindung) entstehen, der den Reibungskofffizienten auf Werte über 1 anwachsen lassen kann. 2. Reibungskoeffizienten werden im allgemeinen für > Gleitreibung angegeben, für > Haftreibung ist je nach vorherrschenden Bedingungen mit um 10 bis 90 % höheren Werten zu rechnen. Tabelle: Reibungskoeffizienten unterschiedliche Reibpaarungen Reibpaarung Reibungskoeffizient trocken geschmiert Stahl/Stahl 0,09-0,11 0,03-0,06 Bremsbelag/Stahl 0,5 -0,65 0,2 -0,5 Bremsgummi/Felge 0,4 -0,9 0,07-0,35* Reifen/Asphalt 0,7 -0,95 0,5 -0,7* Stahl/Eis 0,014 * Wasser als "Schmiermittel" Weitere Informationen zu dem Thema s. > Reibung, > Lagerreibung, > Bremsgummis, > Naßbremsung, > Reifen.
Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik |
Copyright und
redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000