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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

SATTELSTUETZENKLEMMUNG

Die übliche Sattelstützenklemmung erfolgt über ein oben geschlitztes >
Sattelrohr, das mit einer Schraube zusammengedrückt wird. Als Klemmschraube
findet bei Standardrädern eine 8-mm Schraube mit Gegenmutter Anwendung, bei
hochwertigen Fahrrädern eine 6-mm-Inbusschraube mit Hülsenmutter.

Eine sichere Sattelstützenklemmung verlangt eine saubere Nacharbeitung des
inneren Ende des Sattelrohres samt dem Entgraten des Rohrschlitzes. Desweiteren
ist die Passung zwischen > Sattelstütze und Sattelrohr ausschlaggebend. Die
Sattelstütze darf aus diesen Gründen max. 0,2 mm dünner sein als die lichte
Weite des Sattelrohres. Ferner läßt die Verwendung einer hochfesten
12.9-Schraube eine festere Klemmung zu.

Probleme bereitet die Sattelstützenklemmung, wenn die Sattelstütze zu dünn ist
bzw. bei Alurahmen, wenn die steife Sattelmuffe und ein zu kurzer Klemmschlitz
der Klemmschraube zu viel Widerstand gegen das Zusammendrücken entgegensetzt.

        Sonderklemmungen
Manche Rahmenkonstruktionen  lassen kein geschlitztes Rahmenrohr zu oder man
verzichtet aus Fertigungsrationalitätsgründen hierauf.

In diesen Fällen löst man das Problem durch eine der folgenden Sonderklemmungen:

                Klemmring
Der obere Teil des Sattelrohres wird geschlitzt, die Stütze von einem
übergestülpten Klemmring fixiert.  Diese Klemmart findet v.a. bei Aluminium-MTBs
häufig Anwendung, da ein Anschweißen der Schraubösen auf dem dünnwandigen
Aluminiumrohr nicht sinnvoll wäre - außerdem spart sich der Hersteller eine Löt-
oder Schweißstelle.

                Keilklemmung
Nach gleichem Prinzip wie > Vorbauklemmung: Mittels einer schräg in den oberen
Bereich des Sattelstützenschaftrohres eingebrachten Schraube wird über ein
Zugelement am unteren Ende des Schaftrohres ein Schrägkeil hochgezogen, der so
die Sattelstütze im Sattelrohr durch Klemmung fixiert. Vorteil: Keine
Klemmschraube.

                Schrauben-Klemmung
Von hinten wird lediglich eine Schraube auf die Sattelstütze gequetscht und
damit die Stütze etwas rüde fixiert. Diese Klemmart benötigt eine bes.

dickwandige Sattelstütze und findet sich durchaus auch am höherwertigen Rad,
z.B. am Aluminium- und Carbonrahmen von Vitus
Da die Schraube bei diesem Gewaltakt Material aufwirft (Verklemmung der
Sattelstütze auch beim Lösen des Schraube), flachen einige Hersteller die
Sattelstütze im Klemm/Quetsch-Bereich ab. Vorteil: Ebenfalls Fixierung im
ungeschlitzen Rohr, Sattelmuffe benötigt aber ein Gewindeteil für die
Klemm/Quetsch-Schraube.

                Segment-Klemmung
Zwei Segmente besitzen eine Ausfräsung im Durchmesser der Sattelstütze und
werden von einer Klemmschraube zusammengezogen, um so die Sattelstütze "in die
Zange" zu nehmen. Auch diese Klemmart benötigt kein geschlitztes Sattelrohr,
sondern nur eine Bohrung für die Segmente.



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000