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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

VERCHROMUNG

> Galvanisches Verfahren, bei dem in einem sog. "galvanischen Bad" elektrisch
leitende (oder elektrisch leitend gemachte) Teile mit einem hauchdünnen
Chromüberzug versehen werden.

Zum Verchromen muß die Oberfläche der betreffenden Teile poliert und entfettet
sein. Dann werden sie an den Minuspol einer Stromquelle gehängt (Kathode) und in
ein Bad getaucht, das aus einer Säure und chromhaltigen Metallsalzen besteht.

Wird nun in das Bad eine Anode (Pluspol der Stromquelle) gehängt, so scheidet
sich das mit den Salzen eingebrachte Metall aus dem Bad an der Oberfläche des
Teils ab.

Die erwünschte Schichtdicke kann über Form und Abstand der Anode, die
Stromstärke, die Ergiebigkeit des galvanischen Bades sowie die Verweilzeit in
dem Bad "eingestellt" werden.

Nachdem die verchromten Teile aus dem Bad geholt wurden, müssen sie per Spülung
von der Säure befreit und anschließend poliert werden.

        Glanzverchromung
Um einen besonders starken Glanz zu erreichen, werden die Teile zunächst in
einem Ähnlichen galvanischen Verfahren verkupfert, dann vernickelt und erhalten
erst zum Schluß eine nur 2/1000 mm (2 my) dünne Schicht Chrom.

        Hartverchromung
In einem speziellen galvanischen Bad gelingt es mittels Chromsäure und hoher
Stromstärke, den Chrom inniger und in festerer Konstistenz auf die Teile zu
bringen.

Hartverchromte Teile sind nahezu vollkommen kratzfrei und sehr widerstandsfähig
gegen Verschleiß.

Nachteil: Bei den hohen Stromstärken gelangt vermehrt Wasserstoff in das Innere
der Teile, was besonders bei Stahl zur sog. > Wasserstoffversprödung führt
(Wasserstoff reichert sich im Stahlgefüge an und bildet dort winzige
Blasenkammern mit einem sehr hohen Innendruck, der 500 bar und mehr erreichen
kann.

Abhilfe: Werden hartverchromte Teile gleich nach dem galvanischen Bad in einem
Ofen bei knapp 200 Grad ausgelagert, so "treibt" man den Wasserstoff aus, bevor
er Blasen bilden kann.

Verchromte Fahrradteile schützen sehr gut gegen Korrossionseinflüsse und machen
ein Fahrrad auch pflegeleichter. So sind nach wie vor verchromte > Hinterbauten
oder > Gabeln sehr beliebt, da es hier sonst am leichtesten zu Lackschäden und
damit Rostansätzen kommt.

        Umweltbelange
Galvanische Bäder verlangen aufwendige Entsorgungsverfahren, um die
Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten. Das beginnt bereits mit dem
Aufbereiten des Spülwassers und endet beim Entsorgen der verbrauchten Bäder.

Umweltbewußte Radfahrer verzichten daher bereits weitgehend auf verchromte
Teile, Ersatz: Teile aus > Edelstahl (Schrauben, Haltebleche) und >
Pulverbeschichtung.



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000