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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

ZAHNKRANZ

Heute: landläufige Bez. sowohl für  > Schraubkranz als auch > Ritzelpaket.

Ursprünglich: nur Bez. f. das Einzelritzel (s. > Ritzel) am schaltungslosen bzw.

mit > Nabenschaltung ausgestatteten Fahrrad. Je nach Nabenart ist der Zahnkranz
in grundsätzlich zwei verschiedenen Systemen ausgeführt:

        Schraubkranz
Bei traditioneller Nabenbauart ist der Zahnkranz samt seinem > Freilauf auf die
Hinterradnabe geschraubt , weswegen sich für dieses System der Begriff >
Schraubkranz eingebürgert hat, Einzelheiten s.d.

        Kassettensystem (Ritzelpaket)
Im Gegensatz hierzu werden bei den heute sich immer mehr verbreitenden >
Kassettennaben Freilauf und Nabe als Einheit ausgeführt. Vorteil: Alle Ritzel
haben die gleiche Formschlußverzahnung und können mit Schrauben oder Stiften zu
einem Paket (daher auch "Ritzelpaket") verbunden einfach vom Kassettenkörper
abgezogen bzw. aufgeschoben werden. Weitere Informationen s. > Ritzelpaket.

                Historie
Beim Aufkommen der Kettenschaltung in den 30er Jahren begnügte man sich zunächst
mit 3 Ritzeln, später folgten 4- und 5-fach-Pakete, die jahrzehntelang Standard
waren. In den 80er Jahren kamen dann 6- und 7-fach-Pakete auf, heute beginnen
8-fach-Pakete Standard zu werden - Dura Ace '96 sowie Campagnolo in den
Top-Gruppen bietet sogar 9 Ritzel.

        Speichenschräge
Trotz mit der Zeit schmaler gewordenen Abständen von Ritzel zu Ritzel (s.u.)
nahm aber die Breite der Zahnkränze drastisch zu und erreicht heute 35 mm
(gegenüber 24 mm bei 5-fach).

Damit wuchs die Einbaubreite des Hinterrades von früher 124 mm auf heute 130 mm
(Rennrad) bzw. 135 mm (MTB) an, damit das Hinterrad nicht zu asymmetrisch
eingespeicht wird; zu diesem Problemkreis s. > Speichenschräge; > asymmetrische
Felge.

        Ritzelabstände
Bei den 5-fach Kränzen betrugen die Abstände von Ritzel zu Ritzel je nach Bauart
und Fabrikat 6,0 - 6,5 mm, während die dann eingeführten sog. "S-Kränze" mit 6-
und 7-fach-Kränzen mit Abständen von um 5,2 mm ausgeführt wurden. Für sie wurde
die schmalere "S-Kette" entwickelt, die um 7,3 mm statt bis dahin 8,0 mm breit
war.

Der Abstand von Ritzel zu Ritzel wurde bei 8-fach-Kränzen noch einmal reduziert,
und liegt bei > Shimano und > Suntour bei 4,8-5,0 mm, während > Campagnolo und >
Sachs 5,0-5,2 mm große Ritzelabstände haben.



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000