Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik |
Verbinden von Bauteilen aus gleichen oder unterschiedlichen Metallen durch Einschmelzen und Einlegieren (> Legierung) eines > Lotes unterhalb der Schmelztemperatur der Bauteile, (vgl. dagegen > Schweißen). Um Verunreinigungen durch die Umgebungsluft zuvermeiden, wird die Lötstelle entweder mit > Flußmittel oder > Schutzgas abgedeckt, oder aber, es wird im Vakuum gelötet. Wichtig ist die Einhaltung bzw. nur geringe Überschreitung der > Arbeitstemperatur, damit sich das Lot oberflächlich in die zu verbindenden Bauteile einlegieren kann, aber noch nicht per Verdampfung einiger Lotbestandteile entmischt. Desweiteren können zu hohe > Löttemperaturen zu > Lötfehlern führen. Nach dem > Schmelzbereich der Lote unterscheidet man zwischen Weich- und Hartlöten: Weichlöten bis 450°C Lotschmelztemperatur; Ausführung i.d.R. mit von Hand oder maschinell geführtem Lötkolben; als Flußmittel dient Lötwasser, Lötfett oder eine Kolophonium-Verbindung. Als Lote kommen blei- und zinnhaltige > Legierungen zum Einsatz, höherfeste Lote enthalten Silber, Cadmium und Zink. Von der Bleiverwendung rührt die Bez. Löten, die sich vom mittelhochdt. Wort Loot "Blei(klumpen)" herleitet, s.a. > Blei. Weichlötungen am Fahrrad: Herstellen elektrischer Kontaktstellen, Verbinden von Aluminiumteilen (z.B. Alu-Gepäckträger). Hartlöten über 450°C Lotschmelztemperatur; Ausführung entweder durch Flammen- oder Ofenerwärmung, bisweilen auch durch Erwärmung mittels elektromagnetischer Induktion (Induktionslöten) bzw. durch elektrische Widerstände (Widerstandslöten). Früher waren außerdem Tauchlötungen üblich (Eintauchen der zu verbindenden Bauteile in flüssiges Lot). Als Flußmittel dient für > Messinglote eine Mischung aus Borax oder Borsäure, für > Silberlote Fluorid-Verbindungen. Hartlote bestehen i.d.R. aus Messinglegierungen, die auch Silber und Cadmium enthalten können (vermindern den Schmelzpunkt), wobei Cadmium infolge seiner Giftigkeit zunehmend durch einen höheren Silberanteil ersetzt wird. Hochfeste Lote besitzen Nickelzusätze (> Nickellot). Hartlötungen am Fahrrad: Verbinden von Rahmenbauteilen (s. > Rahmenbau) durch Handlöten oder in Lötautomaten (Lötkarusell); Verbinden einzelner Komponententeile (z.B. > Vorbauten aus Stahl, Gepäckträger). s.a. > Lötspalt.
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redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000