Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik |
Beim gewöhnlichen > Plattfuß erforderliche, aber auch bei Beschädigungen der > Karkasse notwendige Reparaturmaßnahmen für Reifen. Drahtreifen Strenggenommen handelt es sich beim Plattfuß um eine Reparatur des > Schlauches, der separat unter dem > Mantel liegt. Vorgegangen wird nach alter Väter Sitte: * Schlauch unter dem Mantel hervorziehen, * Defektstelle suchen (Augenschein; Ohr bzw. Lippen am aufgepumpten Schlauch entlangführen; Wasserbad), * mit Schmirgel aufrauhen, dann mit Gummilösung bestreichen, nach etwa 5-minütiger Ablüftzeit bei Temperaturen über 20° C, 10-minütiger bei Temperaturen unter 20° C Flicken fest aufdrücken; * Reifeninnenseite nach festsitzenden spitzen Eindringlingen absuchen und diese ggf. entfernen, * Schlauch wieder einlegen, aufpumpen, fertig. Tip: Stets einen "Trockenflicken" von Parktool oder den "Lochkiller" mitführen. Damit lassen sich unterwegs auch dann noch Reifen flicken, wenn die Gummilösung eingetrocknet ist. Schlauchreifen Hier gestaltet sich die Reparatur wesentlich umständlicher, da durch den annähernd luftdicht eingeschlossenen Schlauch allein schon die Ortung des Loches schwieriger ist, selbst bei der klassischen Wasserbadmethode perlt es bisweilen weit neben dem Defekt. Die Reparatur von Schlauchreifen gestaltet sich langwierig (weswegen Rennradler Ersatzreifen mit sich führen, der platte Schlauchreifen wandert meist in den Wertstoffcontainer: Zum Reifenflicken muß zunächst das > Nahtschutzband gelöst, die Reifennaht durchschnitten und der eingenähte Schlauch befreit werden. Nach dem Flicken des Schlauches gilt es, diesen wieder faltenfrei einzulegen und sorgfältig einzunähen. Anschließend folgt das erneute Aufkleben des Nahtbandes mit Gummilösung. Karkasse Kleine Schäden in der > Karkasse (Durchtrennung von 3-4 Gewebefäden) sollte man von außen mit einem etwa Markstückgroßen, mehrmals mit Gummilösung getränkten Leinenflicken abdecken, um weitere Fädenrisse zu vermeiden. Ein derart beschädigter Reifen sollte auch nicht mehr auf dem Vorderrad gefahren werden, da Vorderraddefekte nur sehr schwer auszusteuern sind und selbst bei Profis meist zu Stürzen führen. Größere Karkassenschäden machen den Reifen unbrauchbar, können aber unterwegs (z.B. Radreise) notdürftig behoben werden, s. > Notreparaturen. Zum Demontieren und Montieren des Reifens s. > Reifenmontage.
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Copyright und
redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000